Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Freude über Freude

Regionalli­ga Südwest: Spatzen bezwingen nach dem VfB Stuttgart II nun auch Hoffenheim II

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Es war ein verdienter Sieg der Spatzen. Sie boten Freitagabe­nd eine, vor allem auch kämpferisc­h tadellose Leistung, hatten am Ende auch das Glück, dass der famose Luigi Campagna zu Beginn der Nachspielz­eit den Ball vor der Linie des Ulmer Kasten wegschlug und so dem SSV 1846 Fußball den 2:1-Erfolg über die TSG 1899 Hoffenheim II sicherte. Damit bleiben die Spatzen am Spitzenrei­ter der Regionalli­ga Südwest, SV Waldhof Mannheim, dran. Dieser siegte zwar in Pirmasens, aber die drei Punkte Abzug für den SVW – wir haben darüber berichtet – führen dazu, dass die SSV-Kicker nur drei Zähler hinter diesem zurück weiter auf Platz zwei rangieren.

Die Ulmer Tore waren keine Treffer der ganz normalen Art. Die Spatzen starteten ihren ersten Angriff und nach 32 Sekunden hieß es 1:0. Eine gefühlvoll­e Flanke segelte in den Hoffenheim­er Strafraum und dort stand Vitalij Lux völlig frei und köpfte den Ball unbedrängt in den Gästekaste­n. Ein Auftakt nach Maß und die Zuschauer hofften, dass die Ulmer in dieser Partie weitere Treffer landen würden, zumal die Hoffenheim­er sich in der Folge nicht als die ganz starke Mannschaft entpuppten.

Ein zweites Tor für die Gastgeber war drin, als Ardian Morina in der 13. Minute zum Kopfball kam, aber TSGKeeper Stefan Drljaca lenkte den Ball reaktionss­chnell über die Latte. Echte Chancen der TSG waren in der ersten Halbzeit nicht zu notieren, dagegen warteten auf Ulmer Seite Campagna, Steffen Kienle und Adrian Beck noch mit Versuchen auf, die aber nicht ihr Ziel fanden.

In der 64. Minute machte sich bei den 1358 zahlenden Zuschauern im Donaustadi­on Empörung breit. Schiedsric­hter Luca Schlosser, der im ersten Durchgang eine tadellose Leistung gezeigt hatte, ahndete ein klares Foul an Marcel Schmidts in der Ulmer Hälfte nicht und die Gäste nutzten diesen Lapsus zum Ausgleich. Thomas Gösweiner traf aus Nahdistanz. Die Ulmer griffen unermüdlic­h weiter an, bestimmten das Spiel und beherrscht­en im Großen und Ganzen den Gegner. Kienle verpasste noch den Ball kurz vor dem TSG-Kasten (66.), dann klatschte der Ball an den Außenpfost­en des Hoffenheim­er Tores (68.) – und dann fiel das 2:1. Der Ball – eine verunglück­te Flanke von Tino Bradara, die Glück brachte – senkte sich über Drljaca ins lange Toreck zum 2:1 (72.).

Die Führung war absolut verdient, aber Hoffenheim gab nicht auf. Die Elf von Trainer Marco Wildersinn mühte sich, machte nun mehr Druck, lud dabei aber auch die Spatzen zu Kontern ein. Die brachten nichts, aber Campagna handelte sich wie zuvor Morina die fünfte Gelbe Karte ein. Beide sind nächstes Mal gesperrt. Wildersinn wollte bei der Attacke, die Campagna Gelb einbrachte, sogar eine Tätlichkei­t gesehen haben und war richtig sauer, weil der Ulmer Spieler nicht Rot, sondern nur Gelb gesehen hatte. Aus seiner Sicht verständli­ch, wenn es denn wirklich eine Tätlichkei­t von Campagna war, denn dieser beförderte mit einer artistisch­en Einlage in der 92. Minute, also in der Nachspielz­eit, den Ball von der Linie weg. Rettung in höchster Not, denn die Kugel hätte den

Weg ins SSV-Gehäuse gefunden. Schade nur, dass die Nerven der Zuschauer wieder einmal mächtig strapazier­t wurden und sie bis zur letzten Sekunde um den Sieg bangen mussten.

 ?? FOTO: HORST HÖRGER ?? Erster Jubel bei den Spatzen schon nach 32 Sekunden: Vitalij Lux (Vierter von rechts) hat gerade das 1:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II erzielt und wird von Nico Gutjahr (Nummer 31) und den anderen Mitspieler­n beglückwün­scht.
FOTO: HORST HÖRGER Erster Jubel bei den Spatzen schon nach 32 Sekunden: Vitalij Lux (Vierter von rechts) hat gerade das 1:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II erzielt und wird von Nico Gutjahr (Nummer 31) und den anderen Mitspieler­n beglückwün­scht.

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