Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wann folgt die Mieterhöhung für Favre?
Daheim in der Schweiz bezeichnen sie schon lange als „Super-Hirnli“. Und tatsächlich hatte der Trainer durchaus einen Anteil am berauschenden 4:2 seiner Dortmunder gegen Bayer Leverkusen. Nachdem der BVB in der ersten Halbzeit so ziemlich alles hatte vermissen lassen, was eine Spitzenmannschaft, und sei es eine angehende, ausmacht, und nach einem pomadigen, tempoarmen und saftlosen Auftritt völlig verdient 0:2 hinten lag, fand Favre in der Pause nicht nur die richtigen Worte, sondern auch die richtigen taktischen Stellschrauben – und hatte dann auch noch den richtigen Riecher bei seinen Auswechslungen. Doppeltorschütze und der erst 18-jährige der mit zwei Pässen das 2:2 durch
und dann auch den Schlussakkord ins leere Tor vorbereitete, kamen erst nach der Pause – und drehten das Spiel für den neuen Tabellenführer. „Die Auswechslungen haben etwas gebracht, ganz klar“, sagte Favre nach dem Spektakel schmunzelnd. Viel mehr gefiel dem Super-Hirnli die Spielweise in den letzten 30 Minuten. „Tack-tack-tack, mit einem Kontakt“, so Favre.
Reus Lucien Favre Paco Alcacer Jadon Sancho, Marco
Betrachtet man die Tabelle, scheint in der Bundesliga dank der Comeback-Dortmunder doch noch ein wenig Spannung auch an der Spitze möglich. „Wenn du so eindrucksvoll zurückkommst, dann ist das schon stark“, sagte Kapitän Torwart meinte beim Blick auf die Tabelle: „Das fühlt sich natürlich gut an, eine schöne Momentaufnahme.“Leidtragende des Dortmunder Sturmlaufs waren die Leverkusener, die sich schon als Sieger fühlen durften, dann aber plötzlich verteidigen und pressen nur noch als Option und nicht mehr als Grundtugend verstanden. Und dann, ja, dann, „bekommst du auch schnell mal vier Glocken“, wie es Nationalspieler formulierte. Trainer war dementsprechend angefressen, aber ließ seinen
Marco Reus. Roman Bürki Julian Brandt Heiko Herrlich
Ärger nicht am Falschen aus. „Die Miete wird nicht eröht“, tat er schmunzelnd kund – Favre wohnt in Herrlichs Dortmunder Haus.
In Hoffenheim bekamen am Samstag die TSG und Trainer
ihre Grenzen aufgezeigt – von Nagelsmanns künftigem Club und seinem künftigen Boss. 1:2 verlor die TSG gegen RB Leipzig um Trainer-Sportdirektor
„Ich kann einigermaßen damit leben“, sagte Nagelsmann und wirkte recht bedient. Unstrittig ist, dass den Siegtreffer für Leipzig
erzielte. Nicht ganz klar war, auch nach Ansicht der Fernsehbilder, mit welchem Körperteil. „Ich muss den irgendwie reinmachen, er kommt in ungünstiger Höhe. Halb
Julian Nagelsmann Ralf Rangnick. Yussuf Poulsen
Oberschenkel, halb Eier, was auch immer“, sagte Poulsen, der auch das erste Tor Leipzigs gemacht hatte.
Was in der Kabine geschieht, bleibt in der Kabine, heißt es oft. Schalkes Trainer scheint das nicht so eng zu sehen. Angesprochen auf die letzten Spielminuten, als Schalke den ersehnten ersten Saisonsieg in Mainz beinahe noch verpasste, sagte Tedesco: „Uns hatte am Ende auch etwas die Kraft gefehlt. Wir hatten gewichst.“Äh, wie bitte? Kaum ausgesprochen, korrigierte er seinen Versprecher sofort. Man habe „gewisse Wechsel“vorgenommen. Das Gegröhle im Pressekonferenzraum konnte er so aber nicht mehr verhindern. „Was macht ihr in der Kabine?", fragte Mainz-Coach
Tedescos Entschuldigung für den Versprecher des Jahres: „Der Mund war ein bisschen trocken.“
Domenico Tedesco Schwarz.
Thomas Helmer. Sandro
Einen recht überraschenden Ort haben sich einige Fußballfans am Sonntag ausgesucht, um gegen den DFB und die Kommerzialisierung des Fußballs zu demonstrieren. „Fußball-Mafia DFB!“, hallte es plötzlich durch das Foyer des Hilton Munich Airport Hotels, wo der „Doppelpass“von Sport1 aufgezeichnet wird. Zudem flogen Geldscheine auf die Gäste. Die Gäste – darunter die Ex-Nationalspieler
und sowie Freiburgs Sportvorstand – reagierten mit Humor. „Ganz schön was los in der Sendung“, sagte Moderator
Stefan Effenberg Bodo Illgner Jochen Saier