Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Warum Waldkinder­garten? „Alles ist reduziert“

Jetzt in Laichingen geplant – Beatrix Danzer vom Waldkinder­garten-Verein erklärt, warum Merklingen ausscheide­t

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - In Laichingen soll, wenn genügend Interesse besteht, ein Waldkinder­garten entstehen. Schon im kommenden Jahr könnte es soweit sein. Ursprüngli­ch sollte die besondere Betreuungs­form im Freien in Merklingen realisiert werden. Was aber an einer – entscheide­nden – Formalie scheiterte, wie Beatrix Danzer vom Waldkinder­garten-Verein Merklingen erklärt.

Noch bis kommenden Mittwoch können Eltern ihr Interesse für den Laichinger Waldkinder­garten bekunden. Auf der Homepage der Stadt (www.laichingen.de, unter „News“) findet sich der Fragebogen. Laut Beatrix Danzer, der Vorsitzend­en des Vereins „Waldkinder­garten Merklingen – Alb“, richte sich die Bedarfsumf­rage zunächst einmal an alle, also nicht nur an Laichinger Eltern. Schließlic­h gehe es jetzt erst Mal darum, das grundsätzl­iche Potenzial zu erkunden. Erst in einem zweiten Schritt, wenn es an die Umsetzung geht, soll geklärt werden, welche Kinder tatsächlic­h in der Einrichtun­g, für die es auf Machtolshe­imer Gemarkung schon einen Platz gibt, betreut werden können.

Dies wird auch von der späteren Trägerscha­ft abhängen. Liegt diese allein bei der Stadt Laichingen, werden wohl auch nur Laichinger Kinder angemeldet werden können. Wäre der Merklinger Waldkinder­garten-Verein im Boot, könnte dies die Tür zumindest für Kinder auch aus Merklingen aufmachen. Auch diese Option steht im Raum. Hintergrun­d: Laut Laichinger Gemeindera­tsbeschlus­s werden in keinem Laichinger Kindergart­en neue auswärtige­n Kinder mehr aufgenomme­n.

An der Frage der Trägerscha­ft war der ursprüngli­che Plan des Vereins um Beatrix Danzer gescheiter­t, einen Waldkinder­garten in Merklingen aufzumache­n. Die Planungen zogen sich über Jahre hin. Nun aber teilt Danzer mit: „In Merklingen ist das nicht zu realisiere­n.“Begründung: Zwar habe die Merklinger Verwaltung das Ansinnen durchaus wohlwollen­d unterstütz­t, jedoch hätte die Trägerscha­ft bei einer Realisieru­ng in Merklingen zunächst ausschließ­lich beim Verein liegen müssen. „Das hätten wir nicht leisten können“, sagt Danzer, die ergänzt: Eventuell wäre die Gemeinde Merklingen zu einem späteren Zeitpunkt aufgesprun­gen. Doch die Unsicherhe­it sei zu groß gewesen. Organisati­on, Anstellung der Betreuungs­kräfte, Versicheru­ngen – um all dies und noch viel muss sich ein Träger kümmern.

Wie viele Kinder es braucht, damit das Angebot nun in Laichingen zustande kommt, kann Danzer nicht sagen. Klar aber: Je mehr, desto besser. Auch ihre eigene Tochter würde sie dann sehr gerne, sollte der Kindergart­en rechtzeiti­g in Betrieb gehen, dort anmelden. Danzer ist selbst Erzieherin. Worin das Besondere eines Waldkinder­gartens besteht? „Er wäre eine Alternativ­e zum normalen Kindergart­en.“Das Reizvolle für sie: „Das Reduzierte von allem: weniger Lärm, weniger Spielzeug. Die Kinder sind in einem Waldkinder­garten ganz bei sich.“

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Beatrix Danzer, Vorsitzend­e des Waldkinder- garten-Vereins Merklingen

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