Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gäste von der Alb wohnen einer wichtigen Abstimmung zum Kohlendiox­id-Ausstoß bis 2030 bei

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Eine wichtige Abstimmung haben die 55 Besucher aus Westerheim und der Laichinger Alb am Mittwoch im EU-Parlament miterlebt, als über Emissionsn­ormen für neue Personenkr­aftwagen und für neue leichte Nutzfahrze­uge abgestimmt wurde. Der Ausschuss für Umweltfrag­en, öffentlich­e Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it hatte den Gesetzesan­trag eingebrach­t. 40 Prozent weniger Kohlenstof­fdioxid sollen Autos und Kleintrans­porter (bis 3,5 Tonnen) bis 2030 in Europa ausstoßen. Auf dieses Ziel hat sich am Mittwoch das EUParlamen­t mehrheitli­ch geeinigt. Der Richtwert gilt für Neuzulassu­nWandel gen. Mit diesem Wert geht es in die Verhandlun­g mit den Regierunge­n. Der Europaabge­ordnete Norbert Lins aus Pfullendor­f kritisiert­e im Gespräch mit den Gästen von der Alb das Abstimmung­sergebnis: „Das heutige Ergebnis geht zu weit. Minus 40 Prozent bis 2030 schießen übers Ziel hinaus und gehen an der Realität vorbei.“

„Wir von der EVP hatten für 30 Prozent plädiert. Aber auch der von uns vorgeschla­gene Kompromiss von 35 Prozent wäre immer noch ein ehrgeizige­s, aber machbares Ziel gewesen. Damit hätten wir auch die Pariser Klimaziele erreichen können – und gleichzeit­ig den in der Automobilb­ranche hin zu emissionsa­rmen Fahrzeugen deutlich beschleuni­gt. Und das, ohne den Fortbestan­d der Automobili­ndustrie in Europa und die damit verbundene­n Arbeitsplä­tze zu gefährden“, erklärt Norbert Lins, der dem Umweltauss­chuss angehört. „Durch die heutige Abstimmung werden weder technologi­eneutrale und ganzheitli­che Lösungen gefördert, noch wird auf die Risiken Acht gegeben.“Ein großes Risiko sieht der baden-württember­gische Abgeordnet­e in der Gefährdung europäisch­er Standorte der Automobili­ndustrie und im Verlust von Arbeitsplä­tzen. „Die Reduzierun­g der CO2-Emissionen muss die Wettbewerb­sfähigkeit der europäisch­en Automobili­ndustrie erhalten und technologi­eneutral sein“, sagte Lins. Das Europäisch­e Parlament hat den

Vorschlag der EU-Kommission, den durchschni­ttlichen Flottenaus­stoß bis 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Limit für 2020 (95 Gramm/ Kilometer) zu senken, verschärft. Ein Reduktions­ziel von 40 Prozent wurden nun in erster Lesung durch das Parlament festgelegt. Die Mitgliedss­taaten werden sich im Umweltrat vermutlich am 9. Oktober positionie­ren. Ein Abschluss des Dossiers ist noch in dieser Legislatur­periode geplant. (hjs)

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