Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gemeinsame Sache
Zum Artikel „Populismus erreicht zunehmend die Mitte“(2.10.):
Die Forscher der Populismus-Studie haben drei Dimensionen zum populistischen Demokratie- und Politikverständnis definiert: „Anti-Establishment“(die korrupten Eliten), „ProVolkssouveränität“(der Anspruch, die einzig wahren Vertreter des Volkes zu sein) und „Anti-Pluralismus“(das Konzept von einem homogenen Volk). Gerade die Parteifunktionäre der AfD beherrschen das Kommunikationskonzept der Vermittlung von diffusen Ängsten und Staatsverdrossenheit. Der Wutbürger ist nicht nur im Osten der Republik auf dem Vormarsch. In all ihrer Wut gegen die etablierten Parteien und die „Lügenpresse“scheint der russische Autokrat Putin für viele Unzufriedene zum Gegenmodell herangewachsen zu sein. „Merkel nach Sibirien, Putin nach Berlin“: eine beliebte Parole auf den allwöchentlichen Pegida-Kundgebungen in Dresden.
Dazu wehen unübersehbar russische Fahnen in den Reihen der Wütenden. Für Russland zu sein, bedeutet gegen die da oben zu sein. Diese Formel haben auch die AfD-Apparatschiks längst verinnerlicht. Die Putin-Administration unterstützt nicht nur finanziell, sondern auch mit Hilfe einer digitalen Desinformations- und Propagandakampagne den rechten und linken Rand in Deutschland und Europa. So haben russische Funktionäre schon seit Jahren Kontakte zu Rechtsextremen und Populisten geknüpft mit dem Ziel, westliche Demokratien zu schwächen und die EU zu destabilisieren. Norbert Kerzel, Weingarten
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