Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tote bei schwerem Erdbeben auf Haiti
PORT-DE-PAIX (dpa) - Bei einem Erdbeben im Norden des Karibikstaats Haiti sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden 135 Verletze in Krankenhäusern behandelt, wie der Zivilschutz am Sonntag mitteilte. In Medien war zum Teil auch von höheren Opferzahlen die Rede.
Das Zentrum des Bebens der Stärke 5,9 lag 20 Kilometer nordwestlich von Port-de-Paix im Meer, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Der Erdstoß war in allen Teilen des Landes zu spüren. Nach Angaben des Zivilschutzes brach in mehreren Ortschaften Panik aus.
In den Städten Port-de-Paix, Gros-Morne, Chansolme und auf Turtle Island im Norden des Landes wurden mehrere Häuser zerstört oder beschädigt, wie das Informationsministerium mitteilte. In Plaisance wurde demnach eine Kirche beschädigt. Die Behörden registrierten mehrere Nachbeben in der Region. Eine Tsunami-Warnung wurde aber nicht herausgegeben.
Der völlig verarmte Karibikstaat war 2010 von einem heftigen Erdbeben der Stärke 7 erschüttert worden. Mehr als 220 000 Menschen kamen damals ums Leben. Noch immer wohnen viele Haitianer in Notunterkünften.
Haiti kommt seit Jahren nicht auf die Beine. Zwar pumpte die internationale Gemeinschaft Milliarden in das Land, zahlreiche Nichtregierungsorganisationen und UN-Agenturen schoben Hilfsprojekte an. Doch viel Geld wurde verschwendet oder floss in die Taschen korrupter Politiker. Vor zwei Jahren kamen bei dem Hurrikan „Matthew“Hunderte Menschen ums Leben.