Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Höhlenkonzertsaison endet mit handgemachter Musik
Frank Heinkel, Eberhard Hahn und Norbert Schubert musizieren im Schelklinger Hohle Fels
SCHELKLINGEN (somm) - Zum Abschluss der Höhlenkonzertsaison gab es in Schelklingen noch einmal eine hingebungsvoll handgemachte Aufführung. Für diese sorgte Frank Heinkel mit diesmal zwei Freunden. Er lud Eberhard Hahn (Flöten, Saxophon) aus Stuttgart und Norbert Schubert (Schlaginstrumente) aus Tübingen in den Hohle Fels ein und inszenierte mit den Musikerkollegen, die in ihren Fächern so gut sind, dass sie Nachwuchsmusiker unterrichten, eine „Session im vorgegebenen Rahmen“, wie Frank Heinkel es ausdrückte. Notenblätter fehlten gänzlich und die Zuschauer spürten, dass ein Ablauf feststand, aber das Ergebnis der Ausdruck der aktuellen Stunde war.
Höhepunkt vor der Zugabe war ein Stück Weltmusik. Jeder der drei Mitwirkenden spielte zu Beginn gleich zwei Instrumente, und das teilweise gleichzeitig. Heinkel nutzte seine Stimme für Obertongesang und steuerte ab und zu Klingeltöne bei. Hahn trommelte und fügte metallische Klänge hinzu. Schubert blies hier das Didgeridoo und schlug zwischendurch das stabile Cajon, auf dem er saß.
Dann wendete sich Hahn einem Krin zu und entlockte dem Holzkästchen, das Heinkel nach ugandischen Vorlagen selbst gebaut hat, mittels Drumsticks Töne. Die Kollegen folgten und es kam zum Krins-Trio, ehe Hahn Gläser singen ließ und die Kollegen ihm abermals folgten und es nachtaten, den Gläserkanten als Trio intensive Summgeräusche zu entlocken.
Während Hahn dies fortsetzte, schwärmten Heinkel und Schubert in die Höhlenhalle mit Riesenmuscheln aus, um scheinbar durch diese Urlaute zu kommunizieren. Dieses Stück persönlich und handgemachte Augenblicksmusik trieb vielen Zuhörern ein freudiges Lächeln ins Gesicht.
Bambusflöte beeindruckt
Schon davor waren Hahn und Heinkel von der kleinen Bühne gestiegen, um mit dem Nachbau des afrikanischen Saiteninstrument N’goni und einer Bambusflöte ein musikalisches Zusammentreffen zu gestalten. Afrika, Asien und Australien reichten sich in der Unesco-Weltkulturerbestätte mit Europa die Hand, was in einem Stück mit einer minimalen Andeutung einer bekannten Notenfolge von Pink Floyd verstärkt wurde. Nach dem Winter und der Zwangspause zugunsten der Fledermäuse in der Höhle wird die nächsten Höhlenkonzertzeit eröffnet.