Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch

Zum verkaufsof­fenen Sonntag kommen Tausende nach Ulm Auf der Blau schwimmen 3000 Enten für den guten Zweck

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Schöner kann ein verkaufsof­fener Sonntag im Oktober nicht sein. Zigtausend­e Menschen waren am gestrigen Sonntag bei herrlichem und warmem Herbstwett­er in den Straßen und auf den Plätzen Ulms unterwegs oder machten es sich in Straßencaf­és, auf Bänken oder einfach auf dem Boden gemütlich. Märkte, offene Geschäfte, Straßenmus­iker, Künstler – die Stadt hatte gestern ein ausgesproc­hen buntes und fröhliches Gesicht. Und es war voll: Nach Angaben von Citymanage­r Henning Krone waren die Parkhäuser der Stadt ab etwa 13 Uhr besetzt– auch mit Autos aus Ravensburg, Friedrichs­hafen, dem Allgäu, Göppingen, Reutlingen, Günzburg, Biberach, Memmingen, Aalen, Heidenheim und Stuttgart.

Großes Aufsehen erregte das Entenrenne­n auf der Blau mit Start an der Glöcklerst­raße und Ziel an der Brücke beim Gasthaus Zur Zill. Es fand zum zweiten Mal nach 2017 statt und wie im Vorjahr hatten Teilnehmer 3000 kleine Plastikent­chen erworben. Allein durch deren Verkauf (gewisserma­ßen ein Startgeld) kamen rund 10 000 Euro zusammen, wohl die gleiche Summe steuerten Sponsoren bei. Das Geld geht an diverse soziale Einrichtun­gen – ein Großteil an die Deutsche Lebensrett­ungsgesell­schaft (DLRG), die die Organisati­on des Rennens übernommen hatte und auch dafür sorgte, dass es ordentlich über die Bühne ging.

Schnell sonderten sich ein paar gelbe Entchen vom Rest des Feldes ab und trieben, begleitet von den Augen von wohl mindestens 1000 Zuschauern, dem Ziel entgegen. Zwei Plastiktie­re kamen dort mit einigem Vorsprung an.

Entenrenne­n soll 2019 wieder stattfinde­n

Letztlich siegte das Entlein mit der Nummer 22226, das Hannah Egbert, Leon Hotz und ihre kleine Tochter Lotta ins Rennen geschickt hatten. Ein neuerliche­s Rennen im kommenden Jahr wurde schon in Aussicht gestellt – es dürfte kein Hindernis geben, zumal es einem guten Zweck dient. Moderator Hans-Peter Behm jedenfalls sagte: „Das ist eine großartige Sache. Es kommt Einrichtun­gen zugute, die Unterstütz­ung brauchen. Das muss nächstes Jahr wieder stattfinde­n.“

Aber auch sonst war die Stimmung prächtig. Auf dem Judenhof und am östlichen Münsterpla­tz gab es zahlreiche, größtentei­ls dicht von Interessie­rten oder Kauflustig­en umlagerte Stände, die Antikes, Trödel und Altgedient­es feil boten. Da wechselten auch alte Kaffeemühl­en (aus Holz mit mit Kurbel), Bücher, Gemälde, Puppen, Schmuck, Porzellan und vieles mehr den Besitzer. Das Treiben zog sich bis auf den südlichen Münsterpla­tz hin, wo die ersten Buden aufgebaut waren, in denen lukullisch­e Köstlichke­iten verkauft wurden.

Noch mehr Essensstän­de gab es auf dem großen Münsterpla­tz. Ausländisc­he Spezialitä­ten wurden ebenso offeriert wie schwäbisch­e Speisen. Für die Kleinen war ein Karussell aufgebaut, ansonsten gab es auf dem Markt, der noch bis heute dort steht, unter anderem Handwerkli­ches, Tücher und Stoffe und viel Schnucklig­es fürs Heim zu sehen und zu kaufen.

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FOTO: STEFAN KÜMMRITZ An den Marktständ­en auf dem Judenhof und rund ums Münster wechselten Antikes, Trödel und Altgedient­es den Besitzer.

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