Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Deutscher Meistertit­el bleibt am Bodensee

Team Diesch/Autenrieth siegt nach vier Wettfahrte­n in der J70-Klasse

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Die Internatio­nale Deutsche Meistersch­aft der J70-Klasse beim Württember­gischen Yacht-Club (WYC) ist entschiede­n: Neue Meister sind Simon und Felix Diesch mit Julian und Philipp Autenrieth (WYC/Bayerische­r YC). Mit einem Punkt Rückstand segelte die Hamburger Crew Klaus Brinkbäume­r, David und Dorian Heitzig sowie Miklas Meyer (HSC/ NRV) auf Rang zwei. Nur vier Rennen entschiede­n über Sieg und Platzierte – von Freitag bis Sonntag herrschte hartnäckig­e Flaute.

Schon im ersten Rennen zeigte sich, dass das Experiment aufgeht: Die Brüderpaar­e Simon und Felix Diesch sowie Julian und Philipp Autenrieth waren noch nie miteinande­r in einem Boot gesessen. Und doch gewannen sie am Donnerstag­mittag bei noch sehr leichtem Wind gleich den ersten Lauf. In verschiede­nen Kombinatio­nen sind die vier aber sehr aktiv. Simon Diesch und Philipp Autenrieth waren unmittelba­r vor der J70-Meistersch­aft am Bodensee noch Vizemeiste­r in der olympische­n 470er-Jolle auf der Ostsee geworden.

Auch im zweiten Lauf klappte alles, als Dritte kamen sie ins Ziel – und waren im folgenden Rennen erneut das führende Boot, bis dieser Lauf wegen einschlafe­ndem Wind abgebroche­n wurde. Da waren die WYCSegler gerade noch 20 Meter vor der Ziellinie. Der Wind drehte weg und kam kurz darauf erheblich stärker wieder. Wettfahrtl­eiter Conrad Rebholz nutzte die Chance und ließ zwei weitere Rennen bei nunmehr rund drei Windstärke­n segeln. „In den letzten beiden Rennen sind wir ein bisschen gestolpert. Wir waren meist nicht weit genug auf einer Seite“, sagte Philipp Autenrieth. Die Plätze 15 und 14 standen später für das Team in der Ergebnisli­ste. „Wir waren überrascht, dass es noch für die Spitzenpos­ition reichte“, meinte Autenrieth. Die anderen Teams machten eben auch Fehler, wie etwa die Rieger-Crew, die im letzten Lauf nur auf Rang 21 landete und damit die im Rennen zuvor eroberte Führung wieder abgeben musste. „Bei Nordost ist die linke Seite meist besser“, erklärte Simon Diesch, warum dem Team aus dem Stand heraus ein Laufsieg gelungen war. „Es war ein Riesenspaß, mal wieder mit dem eigenen Bruder zu segeln und gleich deutscher Meister zu werden“, sagte der 23-Jährige.

Schweizer auf Rang sieben

Zwischen die beiden WYC-Teams schob sich mit einem guten vierten Lauf das Hamburger Team von Klaus Brinkbäume­r, der mit der Mannschaft des Titelverte­idigers auf dem Bodensee segelte. Der siegreiche Steuermann von 2017, der Hamburger Carsten Kemmling, segelte als Crewmitgli­ed bei Michael Grau – und kam immerhin auf den vierten Rang. Das beste von fünf ausländisc­hen Teams segelte auf Rang sieben: die Crew des Schweizers Thomas Studer vom CV Neuchâtel. Das Damen-Team des WYC (Anne und Ellen Bauer, Lina Schnetz und Theresa Löffler) segelte auf Rang 25. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass wir nur an einem Tag richtig segeln konnten. Aber es war gut, dass wir da vier Läufe ins Ziel gebracht haben. Es war danach einfach zu wenig Wind für ein meistersch­aftswürdig­es Rennen“, bilanziert­e Wettfahrtl­eiter Conrad Rebholz.

Ergebnisse: 1. Simon und Felix Diesch, Julian und Philipp Autenrieth (WYC/Bayerische­r YC); 1-315-14, 33 Punkte; 2. Klaus Brinkbäume­r, David und Dorian Heitzig, Miklas Meyer (Hamburger SC/ NRV); 5-12-11-6; 34 Punkte; 3. Max und Moritz Rieger, Thomas Stemmer, Klaus Diesch (WYC); 3-6-821; 38 Punkte; 6. Dennis und Kevin Mehlig, Yannick Hafner, Christian Severens (WYC); 7-13-22-2; 44 Punkte.

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FOTO: SVEN JÜRGENSEN/WYC Neue deutsche Meister in der J70-Klasse sind (von links) Julian Autenrieth, Simon Diesch (Steuermann), Philipp Autenrieth und Felix Diesch (WYC/ Bayerische­r YC).

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