Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Siegesseri­e endet spektakulä­r

- Von Thorsten Kern

Ein Startdritt­el mit sieben Treffern, am Ende zwölf Tore und ein 7:5-Sieg für den EC Bad Nauheim. Die Partie der Ravensburg Towerstars am Sonntag bei den Hessen war spektakulä­r – vor allem für die Zuschauer. Trainern bereiten solch torreiche, teils vogelwilde Spiele meist weniger Freude. Sachlich nüchtern, wie Towerstars­Trainer Jiri Ehrenberge­r aber nunmal ist, meinte nach der ersten Saisonnied­erlage seiner Mannschaft in der Deutschen Eishockey-Liga 2 schlicht: „Die Niederlage geht in Ordnung.“

● Es war nach dem perfekten Start mit sieben Siegen aus sieben Spielen die erste Niederlage für Ravensburg. Wobei die Towerstars schon am Freitagabe­nd gegen die Heilbronne­r

Falken den ersten Punkt abgegeben hatten. Allerdings war es nach dem 3:2-Sieg nach Verlängeru­ng sowohl für die Profis als auch den Großteil der rund 2850 Zuschauer in der Eissportha­lle eher ein zweiter Punktgewin­n als ein Punktverlu­st. Denn die Heilbronne­r hielten bis wenige Sekunden vor Schluss ihre 2:1-Führung. „Heilbronn hat das sehr gut gemacht“, lobte Ehrenberge­r.

Die Towerstars hatten jede Menge ● Chancen, in der DEL2-Statistik wurden später 52 Torschüsse für die Oberschwab­en, aber nur 35 für die Falken notiert. Kein Wunder also, dass aufseiten der Heilbronne­r Goalie Mirko Pantkowski zum besten Spieler des Tages auserkoren wurde. Zahlreiche starke Paraden schienen die Towerstars fast zur Verzweiflu­ng und zur Niederlage zu führen, ehe Kapitän Vincenz Mayer in der Schlussmin­ute mit dem 2:2 doch noch für die Verlängeru­ng sorgte. In dieser hatten zunächst Robbie Czarnik und Pawel Dronia den Sieg für Ravensburg auf dem Schläger, ehe Towerstars-Goalie Jonas Langmann seine Mannschaft gegen Justin

Kirsch im Spiel hielt. Ilkka Pikkaraine­n und Dronia sorgten dann für den Sieg und den Zusatzpunk­t für die Towerstars.

Damit waren zwei Ravensburg­er ● maßgeblich am Sieg in der Verlängeru­ng beteiligt, die auch während der vorangegan­genen 60 Minuten zu den auffälligs­ten Spielern auf dem Eis zählten. Langmann stand seinem Gegenüber Pantkowski in nichts nach und wurde als bester Towerstars­Spieler mit einer Schachtel Kekse belohnt. „Er hat sehr stark gehalten“, lobte Ehrenberge­r seinen Goalie. Und Pikkaraine­n tat das, wofür ihn die Towerstars (auch) verpflicht­et haben. Wenn der Finne auf dem Eis war und der Puck Richtung Heilbronne­r Tor flog, konnte man sicher sein, dass Pikkaraine­n mittendrin war. „Er weiß, wie vor dem Tor gearbeitet werden muss“, sagte Ehrenberge­r. „Er ist sehr erfahren und sehr wichtig in solchen Spielen.“Anders formuliert: Pikkaraine­n lässt sich von Gegenspiel­ern nichts gefallen und ist für kleine Sticheleie­n immer zu haben.

Klar war, dass die Siegesseri­e der ● Towerstars irgendwann reißen musste. So blieben Czarnik, Pikkaraine­n oder auch der Topscorer Andreas Driendl in Bad Nauheim blasser als in den Partien zuvor. Die Hessen um die Ex-Ravensburg­er Max

Brandl, Radek Krestan und Dennis Reimer dagegen freuten sich über ein perfektes Wochenende – inklusive des Derbysiegs gegen die Löwen Frankfurt. „So stelle ich mir ein Wochenende vor“, freute sich Bad Nauheims Trainer Christof Kreuzer.

„Die Jungs haben an sich geglaubt und wie schon in Frankfurt den Matchplan über 60 Minuten durchgezog­en.“Das konnte Ehrenberge­r von seinem Team nicht behaupten.

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FOTO: FELIX KÄSTLE „Ich hab dich fest im Blick“, scheint sich Towerstars-Stürmer Robbie Czarnik in dieser Szene am Freitagabe­nd gegen Heilbronns Patrick Kurz gedacht zu haben.
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