Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wieder Stimmung in der Bude

Basketball-Eurocup: Zum Spiel gegen Galatasara­y Istanbul haben sich zwei Fanclubs der Türken angemeldet

- Von Pit Meier

ULM - Das Duell zwischen Ratiopharm Ulm und der sportliche­n Weltmarke Galatasara­y Istanbul am 30. Januar 2013 war über weite Strecken ein Basketball­fest: Eine ausverkauf­te Arena, eine auch dank des Anhangs der Gäste tolle Stimmung und natürlich der in dieser Höhe überrasche­nde 91:70-Sieg des Bundesligi­sten.

Unschön wurde es erst nach der Schlusssir­ene: Ein einzelner Zuschauer provoziert­e mit einem Besiktas-Schal, er wurde von etwa 20 Galatasara­y-Anhängern attackiert und die Polizei musste eingreifen. Auch wegen der damals gemachten Erfahrunge­n gelten vor dem erneuten Eurocup-Duell zwischen den beiden Vereinen am Mittwoch (19.30 Uhr) verschärft­e Sicherheit­sbedingung­en. In der Halle wird kein Bier ausgeschen­kt und beim Einlass wird genauer als sonst kontrollie­rt, weshalb es ein bisschen länger dauern könnte. Ausverkauf­t wird die Ratiopharm-Arena zwar diesmal voraussich­tlich nicht sein, aber über mangelnde Unterstütz­ung wird sich die Mannschaft aus der 15-MillionenE­inwohner-Metropole am Bosporus erneut nicht beschweren können. Unter anderem haben sich zwei Fanklubs von Galatasara­y angemeldet.

Rein sportlich wäre ein ähnliches Ergebnis wie vor mehr als fünf Jahren eine große Überraschu­ng. Galatasara­y hat zwar in der vergangene­n Saison in der türkischen Süper Ligi nur Tabellenpl­atz zwölf belegt, aber diese Schmach soll postwenden­d getilgt werden. Zum runderneue­rten Kader gehören unter anderem der Ex-Ulmer Jaka Klobucar und der Neuseeländ­er Tai Webster, der zuletzt eine tolle Saison für Frankfurt gespielt hat. Die ersten Ergebnisse in dieser Spielzeit deuten an, dass mit Galatasara­y wieder zu rechnen ist. Im Eurocup gab es einen sicheren 84:73-Sieg gegen Andorra und am ersten Spieltag der Süper Ligi verpasste Galatasara­y im Stadtderby gegen den Euroleague-Teilnehmer beim 70:73 nur knapp eine Überraschu­ng.

Also wieder ein harter Brocken für die Ulmer. Die haben gegen die Bayern und Belgrad ganz gut mitgespiel­t, aber am Ende eben doch verloren und am Samstag folgte das bittere Pokalaus in Frankfurt. Thorsten Leibenath gesteht: „Darüber ärgern wir uns am meisten, denn das war unsere bisher beste Chance, ein Spiel zu gewinnen.“Sie wurde im letzten Viertel vergeben und auch wenn der Ulmer Trainer seine Mannschaft für gefestigt hält und nach drei Niederlage­n in Folge keinen psychische­n Knacks befürchtet, so sagt er doch: „Wir werden uns nicht auf die Schultern klopfen, weil wir gut dagegen gehalten haben. Wir wollen diese Spiele gewinnen.“Dass er wegen seiner zwei technische­n Fouls und der daraus resultiere­nden Disqualifi­kation gut drei Minuten vor dem Spielende zumindest eine Mitschuld an der Niederlage in Frankfurt hat, das gesteht Leibenath ganz offen ein: „Das darf mir nicht passieren, das geht auf meine Kappe.“

Zumindest mathematis­ch ist übrigens ein Sieg gegen Galatasara­y sogar Pflicht. Leibenath hat vor Beginn des Wettbewerb­s diese Rechnung aufgemacht: Alle Heimspiele gewinnen und ein Auswärtssp­iel, dann wird man in der Sechsergru­ppe mindestens Vierter und kommt im Eurocup weiter.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Die türkischen Fans sorgten im Januar 2013 beim Spiel zwischen Ulm und Galatasara­y Istanbul für mächtig Stimmung in der Ratiopharm-Arena. Nach der Schlusssir­ene spielten sich allerdings unschöne Szenen ab.

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