Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hunderte Räder gestohlen

Laichinger Autohaus wird Opfer dreister Bande. Bis zu 70 Radsätze weg.

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Großer Schaden für das Laichinger Mercedes-BenzHaus Fricker. Unbekannte haben in der Nacht auf Sonntag zwischen 60 und 70 Radsätze gestohlen. Geschäftsf­ührer Konrad Pfaff vermutet hinter der Aktion eine gut organisier­te Bande. Der Schaden soll mehr als 100 000 Euro betragen. Die betroffene­n Kunden, denen die Räder gehören, sollen so schnell wie möglich kontaktier­t werden.

Die Räder mitsamt Felgen – in Summe klauten die Diebe wohl knapp 300 Räder – lagerten in einem großen Übersee-Container auf dem rückwärtig­en Fricker-Gelände. Diesen brachen die Täter auf. Das sperrige Diebesgut muss mit einem Laster weggeschaf­ft worden sein. In einer ersten Meldung hatte die Polizei am Mittwoch noch von rund 25 gestohlene­n Radsätzen (à vier Rädern) gesprochen; Fricker-Geschäftsf­ührer Konrad Pfaff geht im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“allerdings von weit mehr aus: 60 bis 70 Radsätze seien geklaut worden.

Pfaff vermutet weiter, dass es sich bei den Tätern um Profis handelt. Denn diese hätten nur die teuersten Reifen und Felgen (auf welche es die Diebe wohl in erster Linie abgesehen haben dürften) mitgenomme­n. So zum Beispiel Aluminium-Felgen des Mercedes-Tuners AMG. Weniger teure Stahlfelge­n hätten die Diebe da gelassen.

Pfaff geht auch davon aus, dass das Autohaus gezielt ausgespäht und die Aktion von langer Hand vorbereite­t worden ist. Schon vor sechs Wochen sei dort Alarm ausgelöst worden, einen Schaden oder Einbruch habe man allerdings nicht feststelle­n können. Jedoch sei ein verdächtig­er LKW nahe der Laichinger Fricker-Niederlass­ung gesehen worden. Doch bis die alarmierte Polizei nach einer Dreivierte­lstunde vor Ort war, sei dieser schon wieder weg gewesen. „Wir haben ja keine permanente Polizei mehr in Laichingen vor Ort“, so Pfaff. Dass es sich um eine Bande gehandelt haben muss, liegt für ihn auf der Hand. „Das schafft niemand alleine.“

Nicht das erste Mal

Es ist nicht das erste Mal, dass Fricker Opfer einer mutmaßlich in der organisier­ten Kriminalit­ät beheimatet­en Gruppe wird. Schon vor vier Jahren wurden im großen Stil Räder des Mercedes-Händlers geraubt, allerdings am Hauptsitz in Ulm. Aufgeklärt werden konnte dieser Fall nicht.

Pfaff hofft, dass die Ermittlung­en im aktuellen Fall mehr zu Tage fördern. Die Polizei sucht Zeugen: Wer in der Nacht vom vergangene­n Samstag auf Sonntag im Bereich des Laichinger Autohauses und der Wäschekron­e verdächtig­e Fahrzeuge oder verdächtig­e Verladearb­eiten beobachtet hat oder ungewöhnli­che Geräusche oder Lichtquell­en wahrnahm, der soll sich melden (Telefon 07333 / 950960). Zwar ist das Fricker-Gelände in Laichingen mit Kameras ausgestatt­et; den Bereich, in dem der Container mit den Reifen stand, hatten diese allerdings nicht im Blick. Die gestohlene­n Reifen später einmal zu identifizi­eren, dürfte schwer werden. Sie haben keine speziellen Seriennumm­ern.

Der Schaden dürfte lauf Konrad Pfaff deutlich mehr als 100 000 Euro betragen. Zwar sei seine Firma versichert, allerdings bedeute die Aktion laut Pfaff für seine Firma einen erhebliche­n logistisch­en Aufwand. Denn die Räder gehörten Kunden, die Fricker für diese lagerte. Nun müssen neue Räder her. In rund zwei Wochen, so Pfaff, soll für alle betroffene­n Kunden aber Ersatz vorhanden sein. Die Zeit drängt. Der Reifenwech­sel steht wieder an. Die betroffene­n Kunden sollen so schnell wie möglich kontaktier­t werden. Pfaff bedauert die Unannehmli­chkeiten, verspricht aber, dass der Austausch so geräuschlo­s wie möglich über die Bühne gehen wird.

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FOTO: RAU
 ?? FOTO: RAUNEKER ?? Blick auf die Fricker-Niederlass­ung in Laichingen. Zwischen 60 und 70 Radsätze, die dort für Kunden gelagert wurden, haben Kriminelle in der Nacht auf Sonntag geklaut. Dazu brachen sie einen Container auf.
FOTO: RAUNEKER Blick auf die Fricker-Niederlass­ung in Laichingen. Zwischen 60 und 70 Radsätze, die dort für Kunden gelagert wurden, haben Kriminelle in der Nacht auf Sonntag geklaut. Dazu brachen sie einen Container auf.

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