Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zoll kontrollie­rt Großbauste­lle auf Mindestloh­nzahlung

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ULM (mö) - Etwa 50 Bauarbeite­r auf der Baustelle der Sedelhöfe in Ulm haben über vier bis sechs Wochen von ihrem Arbeitgebe­r, einem mittlerwei­le nicht mehr auf der Baustelle tätigen Subunterne­hmen für Verschalun­gsund Betonarbei­ten aus Berlin, keinen Lohn bekommen und sind am Montag nicht zur Arbeit erschienen. Die Männer – 34 kommen aus Rumänien, die anderen stammen aus Bulgarien und Albanien – reisen am Donnerstag mit Abschlagsz­ahlungen auf ihren Lohn in ihre Heimat zurück und sind jetzt arbeitslos.

Ob sie den ihnen zustehende­n Lohn – nach eigenen Angaben sind dies pro Arbeitnehm­er noch bis zu 1800 Euro – jemals erhalten werden, ist offen. Weder der Investor der Sedelhöfe, DC Developmen­ts/DC Values aus Hamburg noch die betroffene Firma wollten sich zu dem Vorfall äußern. Der Zoll kontrollie­rte am Mittwoch die Baustelle und prüft nun, ob der Mindestloh­n gezahlt wurde.

Die Fertigstel­lung der Sedelhöfe ist für Anfang 2020 geplant. Das Areal soll eine Fläche von insgesamt 18 000 Quadratmet­ern allein für Einzelhand­el bieten. Zudem sind unter anderem 112 Wohnungen, Büros und Gastronomi­e geplant. Die Investitio­nssumme beträgt rund 200 Millionen Euro.

Hauptauftr­agnehmer für den Rohbau der Sedelhöfe ist die Berliner Firma Koha. Diese wiederum hatte als Subunterne­hmer die ebenfalls in Berlin ansässige Firma Cardoso beauftragt, die sich offenbar mit dem Auftrag in Höhe von 3,8 Millionen Euro verhoben hat.

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