Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wahlkämpfer
Seine Linie hat er einmal rechtsliberal genannt. Jetzt will
sie in der Politik umsetzen. Für die FDP möchte der „Focus“-Gründer in den bayerischen Landtag einziehen. Als Wahlkämpfer tourt er mit einem FDP-gelben „Faktomobil“durch den Stimmkreis MünchenLand-Süd, in dem er als Direktkandidat antritt. An der Theke des umgebauten Bäckerwagens gibt’s statt Semmeln Flyer – und viel Markwort. Sein Name und der Slogan „Fakten in den Landtag“stehen auf Jutetaschen, Haarbürsten, Streichholzschachteln – und auf dem Transporter selbst. Mit „Fakten“warb Markwort für das Magazin „Focus“, jetzt wirbt er damit für sich und seine FDP.
Markwort, seit 50 Jahren FDP-Mitglied, steht auf Listenplatz 16 der Oberbayern-FDP. An seinem Erfolg, gefördert durch seine Prominenz, zweifelt der 81-Jährige nicht: „Ich denke, dass ich gut abschneiden werde.“Wenn die FDP den Sprung in den Landtag schafft, rechnet er damit, dabei zu sein. Dafür ist er nun unterwegs, zwei bis drei Termine absolviert er jeden Tag. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel körperlichen Einsatz verlangt“, sagt er. „Das Hirn funktioniert, aber das Stehen an den Infoständen strengt mich sehr an, da tun einem die Beine weh“.
Markwort ist der älteste Bewerber für den Landtag. Wenn alles nach Plan läuft, wird er Alterspräsident. „Da freu’ ich mich schon drauf. Da werde ich sicherlich ein paar grundsätzliche Bemerkungen zur Rolle des Parlaments machen.“Er strebe ansonsten kein Amt an. „Auf keinen Fall – nicht Minister, nicht Staatssekretär, nicht Fraktionsvorsitz.“In die Arbeit will er sich aber intensiv einbringen. „Ich bin kein Politiker, sondern ein Journalist. Ich recherchiere und sammle Fakten und bringe sie als Themen ein.“
Markwort, der seine Karriere als Lokalreporter begann, ist Erfolg gewohnt. Zehn Jahre nach dem Berufseinstieg leitete er die Programmzeitschrift „Bild+Funk“. Die Gründung des Nachrichtenmagazins „Focus“neben dem „Spiegel“1993 war ein Erfolg, ebenso die Gründung des reichweitenstärksten Einzelradiosenders, Antenne Bayern, und des Onlineportals „Focus Online“. (dpa)