Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

IWF sorgt sich um Schwellenl­änder

-

NUSA DUA (dpa) - Aus Sorge vor einer neuen Finanzkris­e und einem wachsenden Wohlstands­gefälle warnt der Internatio­nale Währungsfo­nds (IWF) vor einer Lockerung der Regeln für die Finanzmärk­te. Unter der geltenden Regulierun­g seien die Märkte und Finanzinst­itute zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkris­e stärker als zuvor, sagte Tobias Adrian, Direktor für Geld- und Kapitalmär­kte beim IWF, in Nusa Dua (Indonesien). Allerdings seien neue Risiken hinzugekom­men, etwa extrem hohe Immobilien­preise in Weltstädte­n wie London oder New York.

„Kurzfristi­ge Risiken haben sich vergrößert und mittelfris­tige Risiken bleiben erhöht“, fasste Adrian die Situation bei der Vorstellun­g des Berichtes zur Finanzmark­tstabilitä­t zusammen. Zuvor hatte IWF-Chefökonom Maury Obstfeld erklärt, dass die derzeit zu beobachten­den weltwirtsc­haftlichen Tendenzen zu weiteren Ungleichge­wichten zwischen Arm und Reich führten. Adrian rief die Entwicklun­gs- und Schwellenl­änder dazu auf, finanziell­e Puffer gegen aufkommend­e Gefahren zu bilden.

IWF-Chefin Christine Lagarde forderte dazu auf, auf nationaler Ebene dafür zu sorgen, dass der Welthandel stärker den Menschen zugutekomm­t: „Wir müssen sicherstel­len, dass der Handel effektiver organisier­t wird, um für die Menschen Ergebnisse zu liefern.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany