Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Über die Felder im Gedenken an verstorbenen „Master“
50 Jahre Schleppjagd in Laichingen – „Ein gelungenes Jubiläum“– Wie es dazu kam
LAICHINGEN (sz) - Seit 50 Jahren finden rund um Laichingen Schleppjagden statt. Vor Kurzem wurden deshalb zwei Jubiläums-Schleppjagden abgehalten. Zu verdanken sei dies allerdings nur einem Zufall.
Durch eine Autopanne kam Franz Jandrey, seinerzeit „Master“der Cappenberger Meute, nach Laichingen. Er war so begeistert vom Gelände der Laichinger Alb und von der Gastfreundschaft der Laichinger Reiter, dass gemeinsam beschlossen wurde, in Laichingen eine Jagdwoche abzuhalten. So sei vor 50 Jahren die Schleppjagd nach Laichingen gekommen, lässt Monika Schneider vom RFV Laichingen wissen. In der vergangenen Woche wurden zwei ausgerichtet – aus Anlass des 50-jährigen Schleppjagdjubiläums. Bei der Jubiläumsjagd am Tag der Deutschen Einheit seien mehr als 50 Reiter zu Gast gewesen. Nachdem es am Vormittag noch geregnet hatte, wurde es pünktlich zur Mittagszeit trocken und Reiter und Zuschauer konnten die Schleppjagd genießen. Bei den Ansprachen vor dem Abritt bedankte sich Monika Schneider vom RFV Laichingen bei langjährigen Helfern, ohne die die Ausführung dieser Veranstaltung nicht möglich wäre. Toni Wiedemann, Präsident des Schleppjagdvereins von Bayern, bedankte sich wiederum bei den Laichinger Veranstaltern. „Mir ist kein Ort im süddeutschen Raum bekannt, wo durchgehend seit 50 Jahren hinter der Meute geritten wurde. Dies verdient Respekt, Anerkennung und Lob.“
Im Laufe der Zeit habe es „natürlich viele Veränderungen“gegeben. Und so seien allmählich aus ganzen Jagdwochen einzelne Jagden geworden. Heute steht nur noch eine Schleppjagd pro Jahr im Kalender.
Bei der Schleppjagd wird eine Duftspur aus Heringslake gelegt, der die Hunde folgen. Die Reiter schließen sich der Meute an und genießen den gemeinsamen Sport, bei dem es weder Sieger noch Verlierer gibt.
Während es am Mittwoch beim Jagdessen im Reiterstüble so voll war wie selten zuvor, fand die zweite Jagd am vergangenen Samstag im kleineren Rahmen statt. Sie wurde im Gedenken an Walter Egelhof geritten, der die Jagdherrschaft übernommen hatte, dann aber plötzlich und unerwartet im August verstorben ist. Für die etwa 20 Reiter wurde die Jagd dennoch zum Genuss, sie konnten außergewöhnlich gut die Meutearbeit genießen. Großes Lob an beiden Tagen gab es für die tolle Bewirtung des RFV Laichingen.