Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Emotionen der Wildkatzen
Vernissage mit Tiermalerin Celine Gentner am Sonntag im Servicehaus Sonnenhalde
WESTERHEIM (sz) - Die Künstlerin Celine Gentner stellt ihre Werke in den nächsten Wochen im Servicehaus Sonnenhalde in Westerheim aus. Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 14. Oktober, um 15 Uhr im Servicehaus Sonnenhalde. Gäste sind willkommen.
Celine Gentner ist in Süddeutschland eine bekannte Tier- und Landschaftsmalerin und hat unter anderem auch im Haupt- und Landgestüt Marbach schon mehrmals ihre Bilder ausgestellt. Sie hat schon viele Auszeichnungen und Preise gewonnen. Die Kunst- Projektleitung des Servicehauses Sonnenhalde um Regine Autenrieth organisiert die Vernissage und die Ausstellung.
Künsterlin Celine Genter mag Tiere und diese Liebe kann man in ihren Bildern sehen. „Die Tiere schauen einen an und es entsteht ein Bild in meinem Kopf“, erzählt die gebürtige Ellwangerin aus dem Ostalbkreis. Schon als Kind hat die inzwischen im gesamten süddeutschen Raum bekannte Tiermalerin alles, was ihr über den Weg gelaufen ist, auf einem Zettel skizziert. Das waren ihre ersten Mal- und Zeichenversuche. Wer bei ihren Tierbildern an einen röhrenden Hirschen, eine weidende Kuh oder ein Schaf auf der Heide in der guten Stube denkt, der ist schief gewickelt. Denn neben heimischen Tieren haben es Gentner die Großkatzen Afrikas angetan.
Es folgten Bleistiftzeichnungen von Springpferden, bei denen man jeden angespannten Muskel des Tieres erkennen konnte. „Ich habe mich genau mit der Anatomie des Pferdes ausgekannt und mir mein Wissen aus vielen Büchern geholt“, erinnert sich die Malerin. Es folgten Hunde und Wildtiere, anfangs skizziert vor dem Fernseher.
„Die Tiermalerei hat mich immer mehr fasziniert. Nach meinem Studium für Grafik und Malerei habe ich mich dann für die Malerei entschieden, weil mir Grafik zu trocken war“, erzählt Celine Gentner von ihrem Entschluss, Malerin zu werden. Es folgte ein Stipendium bei Deutschlands bekanntestem Tiermaler, Professor Manfred Schatz. „Er war mein Lehrmeister und ich habe ihm viel zu verdanken“, erzählt die Künstlerin. Angefangen habe alles mit einem ausgestopften Habicht, das sei der Einstieg in die Jagdmalerei gewesen, sagt Gentner. „Heute male ich keine Jagdmotive mehr, weil mir die Tiere leid tun, die zur Strecke gebracht werden“, erzählt die engagierte Tierschützerin.
Und genau diese Liebe zu den Tieren ist es, die den Betrachter der Bilder wegen ihrer berührenden Schönheit gefangen nehmen. „Die Tiere schauen einen an und lassen einen nicht mehr los. Bis zum fertigen Bild ist es aber noch ein weiter Weg. Oft male ich am Tag nur ein paar Minuten an einem Bild, dann wieder ein paar Stunden. Zuletzt kommen die Augen dran, denn die sind für mich das Wichtigste. Mit diesem Blick erwacht das Bild zum Leben. Man kann Trauer aber auch Freude darin sehen. Die Gesichter der Tiere fangen zu leben an“, erzählt die freischaffende Künstlerin.
Ein wichtiger Punkt in ihrer Entwicklung sei auch eine Studienreise in die südafrikanische Savanne gewesen. „Da haben wir nur in Zelten mitten unter den wilden Tieren geschlafen. Praktisch von Angesicht zu Angesicht und ich hatte furchtbare Angst, kam ich doch den Tieren unheimlich nahe.“Es folgten Bilder von Löwen, Leoparden, Tigern und Elefanten mit einer ungeheuren Ausstrahlung. „Bei diesen Bildern fing ich dann im Bildaufbau auch an, einen mehr oder weniger abstrakten Hintergrund zu malen, damit die Intensität der Tiere noch größer wird.
Celine Genter freut sich auf die Ausstellungseröffnung in Westerheim. Sie hat seit Jahren ihr Atelier auf dem Merzenhof bei Stödtlen unweit von Ellwangen an der Jagst. Das ist ihr Lieblingsraum.