Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Friseur sahnt Plattenvertrag ab
Schlagersänger Mike Häberle räumt bei einem Wettbewerb ab
NEU-ULM - Mit einer Goldenen Schallplatte an der Wand wollte der Friseur und Sänger Mike Häberle heute eigentlich da stehen. Das war sein Wunsch vor fünf Jahren. Ganz soweit hat er es jedoch noch nicht geschafft, obwohl er jedes Wochenende auf Tour ist. Der erste Schritt ist nun aber getan: Vor Kurzem gewann der 28-jährige Schlagersänger einen Plattenvertrag bei dem Gesangswettbewerb „Tiroler Stadlfest“im österreichischen Brixenthal.
Gemeinsam mit 15 Kandidaten trat er unter seinem Künstlername Mike van Hyke bei dem Wettbewerb an, den er und sein Team nur zufällig entdeckt hatten. Mit seiner Performance „Ich hab’ die Zeit verflucht“konnte er bei der Jury punkten und wurde mit einem Plattenvertrag bei der Firma „MCP Sound & Media GmbH“belohnt – zusammen mit einer Reise nach Gran Canaria inklusive Auftritt.
Für ihn sei damit ein Traum in Erfüllung gegangen, sagt Häberle. Ab dieser Woche darf der Schlagersänger dann auch schon seine zwei neuen Singles im Tonstudio aufnehmen lassen. Die Fans können sich auf „eine sehr gute Mischung aus flotten Songs und Herzschmerzsongs“freuen, sagt Häberle stolz und grinst.
Der Plattenvertrag ist dieses Jahr jedoch nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. „Es ist mit Abstand mein bestes Jahr“, schwärmt der Friseur. So gewann er Mitte Juli den Schlagermove vor 15 000 Menschen in Hamburg und stand dabei auch noch mit dem berühmten deutschen Schlagersänger Bernhard Brink höchstpersönlich auf der Bühne.
Auch die Schlagerpromis Beatrice Egli, Nino de Angelo und Fantasy hat der Laichinger dieses Jahr schon getroffen und ist mit ihnen zusammen aufgetreten.
Auftritt in Vilshofen
Und das Jahr ist noch lange nicht zu Ende: Am 27. Oktober tritt Häberle unter den Top 14 im Finale der Schlager-Trophy in Vilshofen an und am 17. November beim Musik-Event Schlagerdiamant im österreichischen Eggendorf unter den Top 10. Er selbst beschreibt dieses Jahr als „einen Traum, aus dem ich nicht aufwachen will.“
Wer den gut gelaunten Friseur aus Neu-Ulm nicht kennt, hat ihn vielleicht als Mike van Hyke aus dem Fernsehen gesehen. Sein „Highlight“war der Auftritt bei der RTL-Show „Das Supertalent“, in der er es bis ins Halbfinale geschafft hat. Dabei bekam der singende Friseur das Feedback von Dieter Bohlen: „Mike, du hast einen guten Wiedererkennungswert, weil du nicht aussiehst, wie ein Schlagersänger.“
Das ist auch unter anderem sein Erfolgsgeheimnis: „Man muss anders sein, als die anderen.“Denn Mike van Hyke trägt keine Schlagerhosen oder aufgeplusterten Hemden, stattdessen ist er mit einem dunklen Sakko oder einer schwarzen Jacke, einem weißen Hemd und einer glänzenden Hose zu sehen. Seine Haare sind mittlerweile nicht mehr auffällig blond gefärbt, sondern braun und seine Haut zieren mehrere Tattoos. Im Friseursalon tauscht er sein Outfit gegen eine nietenbesetzte schwarze Jacke, ein dunkles Shirt, schwarze Jeans und Cap.
Dennoch handle es sich bei Mike van Hyke wie auch bei Mike Häberle um zwei authentische Personen, erklärt der 28-jährige: „Ich verstelle mich nicht. Ich bin wie ich bin. Auf der Bühne Mike van Hyke und Mike Häberle im Friseursalon, der Haare schneidet und wäscht.“
Trotz seiner Popularität ist Härberle nicht auf den Kopf gefallen. Sein Erfolg kommt nicht vom Nichts tun. „Man muss immer präsent sein und immer am Ball bleiben“, betont er. Sowohl bei seiner Arbeit als auch als Sänger vertritt er die Devise „entweder ich gebe 100 Prozent oder ich lasse es.“
Neue Single im November
Deshalb dürfen sich seine Fans auch auf Anfang November freuen: Da kommt Mike van Hykes aktuelle Single „Ich hab’ die Zeit verflucht“auf der CD „Die Deutschen Discocharts – Hits des Jahres“heraus, zusammen mit den Singles von Michael Wendler, Anna-Maria Zimmermann und vielen weiteren.
So viele Erfolge, so viel gute Laune. Aber was macht der viel beschäftigte Sänger, wenn er mal einen schlechten Tag hat? „Wenn es mir schlecht geht, setz’ ich mich an mein Waschbecken zum Haare waschen und schau meine Wand an. Und dann denke ich mir: Mike, es ist doch alles gut.“