Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Thomas Bareiß lobt Projekt „Neue Energie Römerstein“
Michael Donths Gast besichtigt auch das Pumpwerk Enge in Seeburg – Vortrag am Abend vor 40 Gästen
RÖMERSTEIN (hjs) - Auf Einladung des Römersteiner CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Donth hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß, am Freitag die Gemeinde Römerstein besucht. Am Abend referierte der Politiker vor rund 40 Besuchern im Gasthaus Hirsch in Böhringen über die Energiepolitik.
Als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie vertritt Thomas Bareiß den Minister im politischen Bereich, insbesondere gegenüber dem Bundestag und dem Bundesrat und in den Fraktionen. Bei seinem Besuch in Römerstein standen Fragen rund um die Energiepolitik im Mittelpunkt.
Zunächst haben Michael Donth und Thomas Bareiß zusammen mit dem Römersteiner Bürgermeister Matthias Winter das Pumpwerk Enge des Zweckverbands der Wasserversorgung Vordere Alb-Gruppe in Seeburg besucht. Bereits seit 2015 ist das neue Pumpwerk Enge in Betrieb, das das alte, denkmalgeschützte Pumpwerk im Seeburger Tal ersetzt hat. Dieses war von 1953 an in Betrieb. Der Zweckverband versorgt mit seinem Pumpwerk rund 9700 Menschen über ein 35 Kilometer langes Leitungsnetz – und dabei die Gemeinden Römerstein, Grabenstetten, das frühere Dorf Gruorn auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz, Hengen und Wittlingen und Erkenbrechtsweiler.
Das Besondere im Pumpwerk Enge: Dort ist ein neues Pumpwerk mit alter Technik eingebaut worden, die alte Technik erhielt neue KolbenPumpen, mit denen energieeffizienter gearbeitet werden kann. Und zudem wird über Turbinen aus der Wasserkraft Energie gewonnen. „Zwei Mal wird im Prinzip jetzt Energie gespart“, erläuterte Donth und Staatssekretär Bareiß zeigte sich sehr angetan. Er lobte den Umbau und die Instandsetzung.
Nahwärmenetz geschaffen
Bei der zweiten Station der Besichtigungstour ließ sich der Parlamentarische Staatssekretär über das genossenschaftliche Projekt „Neue Energie Römerstein“informieren und war von diesem zutiefst beeindruckt. 250 Teilhaber zählt die Genossenschaft, die über ein Nahwärmenetz rund 200 Gebäude mit Strom versorgt. Gewonnen wird der Strom aus zwei Biogasanlagen und zwei Holzhackschnitzelanlagen. „Wir wollten uns in Böhringen in Sachen Energie weniger abhängig machen“, erklärte Bürgermeister Winter dem Gast. Er und Michael Donth legten dem Staatssekretär dar, dass mit dem Projekt „Neue Energie Römerstein“im Jahr rund 500 000 Liter Heizöl oder umgerechnet 1600 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden können.
Ausgangspunkt des Projekts war die Biogasanlage des Hofes von Christopf und Ulrich Loser, direkt an der Straße nach Strohweiler gelegen, die Strom ins Netz einspeist, deren Abwärme aber ungenutzt verpufft ist. Rund 2,2 Millionen Euro sind in das Projekt und den Bau der Nahwärmeleitungen gesteckt worden. Thomas Bareiß sprach von einem „Vorzeigeprojekt“und lobte das Engagement des Genossenschaftsverbands
Zum Thema „Energiepolitik – wo geht die Reise hin?“referierte Thomas Bareiß am Freitagabend im Gasthaus Hirsch in Böhringen. Zu dem Vortrag mit anschließender Diskussion hatte der CDU-Ortsverband Römerstein/Grabenstetten mit ihrem Vorsitzenden Matthias Raum eingeladen. Anwesend in Römerstein waren auch einige Gäste aus Westerheim, die zusammen mit dem CDU-Ortsvorsitzenden Matthias Rehm gekommen waren.
Bareiß für Gesamtlösung
„Wir brauchen eine Gesamtstrategie, damit die Energiewende gelingt”, so die Ansicht von Bareiß. Die Lösung sieht der CDU-Politiker zunächst in der Kopplung vom Netzausbau und dem Zubau erneuerbarer Energien. Erst wenn die erneuerbare Energieversorgung in Deutschland sichergestellt sei, könne man die fossilen Energiequellen ganz abschalten. Die Herausforderungen, europäische, nationale und lokale Interessen in der Energiepolitik zu koordinieren, seien groß, aber die Energiewende darf nicht einseitig zulasten der deutschen Wirtschaft erfolgen, meinte Thomas Bareiß, der tags zu vor noch in Ankara weilte, um dort einen Besuch von Wirtschaftsminister Peter Altmaier in der Türkei vorzubereiten.