Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ein Sieg der Moral
ULM (sz) - Über die Chancenverwertung des SSV Ulm 1846 Fußball wurde schon viel gesprochen, deshalb soll es hier zunächst um die Moral der Ulmer Spatzen gehen. Die war beim 2:1-Sieg im Donaustadion gegen den FSV Frankfurt am Samstag der Grund für die drei Punkte, die Ulm weiter auf dem zweiten Platz der Regionalliga Südwest stehen lässt.
Der 2:1-Siegtreffer fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen Kopfball von Michael Schindele. Zuvor lag der SSV mit 0:1 zurück. Doch Ulm wollte den Sieg, Ulm rannte gegen den Frankfurter Abwehrblock an und Ulm wurde letztlich belohnt. Ein Sieg des Willens, das wusste auch Kapitän Florian Krebs: „Das hat der Trainer vor dem Spiel ganz klar gesagt: dass wir immer zurückkommen können, wenn wir hinten liegen. Und das funktioniert gerade sehr gut.“Schon gegen Hessen Dreieich vor einer Woche lagen die Spatzen zurück, haben am Ende aber noch ein 2:2 herausgeholt.
Dass sie gegen Frankfurt nach 51 Minuten wegen eines Kontertores von Vito Plut in Rückstand gerieten, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. „Wir müssen schauen, dass wir hier in Führung gehen, damit wir nicht immer bis zur letzten Minute alles eng gestalten“, sagte Krebs. Ulm war die stärkere Mannschaft und Möglichkeiten, den Rückstand zu vermeiden, gab es wieder genug.
Womit es doch wieder um die Chancenverwertung geht. Die dickste hatte Johannes Reichert in der 17. Minute, als er nach einer Ecke von Luigi Campagna nur den Pfosten des Frankfurter Tors traf. Doch die Hessen waren aber auch nicht chancenlos In de Schlussphase warfensie alles in die Verteidigung. Es brauchte einen Ulmer Eckball, um diese zu brechen. Der Ball von Campagna wurde zunächst abgewehrt, doch da stand Adrian Beck, der die Kugel mit einem starken Volley ins gegnerische Tor zimmerte. Ein bisschen Dusel sei schon dabei gewesen, offenbarte er hinterher. Sein Team beflügelte es jedenfalls. Schindeles entscheidender Treffer wurde durch eine schöne Flanke von Steffen Kienle eingeleitet. So spielten am Ende die vergeben Chancen kaum noch eine Rolle.