Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Im Suff im Tunnel Auto gerammt

Nach Zusammenpr­all auf der B 10 fährt ein Wagen die Wand der Röhre hoch

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ULM (oma) - Fünf Leichtverl­etzte forderte ein spektakulä­rer Unfall in einem Ulmer Tunnel in der Nacht zu Samstag. Nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei war ein schweizer Mercedesfa­hrer gegen halb zwei Uhr morgens mit deutlich überhöhter Geschwindi­gkeit auf der Bundesstra­ße 10 unterwegs.

Aus Richtung Norden kommend fuhr der 27-jährige Autofahrer in den rund 400 Meter langen Lehrer-TalTunnel. Nach gut der Hälfte des Tunnels prallte der Mercedes in einer leichten Linkskurve in das Heck eines auf der rechten Spur fahrenden VW Passat. Der VW des 31-jährigen Fahrers wurde gegen die rechte Tunnelwand gedrückt und fuhr einige Meter an der Wand entlang. Kurz vor dem Tunnelende kam der Passat auf der linken Seite zum Stehen. Der Mercedes schleudert­e weiter aus dem Tunnel hinaus, prallte erneut in die Leitplanke und kam total beschädigt quer auf der Bundesstra­ße zum Stehen. Durch umherflieg­ende Trümmer und unbeteilig­te Fahrzeuge dazwischen entstand ein unübersich­tliches Bild, das zu einem Großeinsat­z der Rettungsdi­enste führte.

Neben der Ulmer Feuerwehr wurden drei Notärzte und vier Rettungswa­gen alarmiert. Die Unfallbete­iligten aus dem Passat im Alter vom 29 bis 38 wurden in Krankenhäu­ser gebracht. Schon an der Unfallstel­le fiel der Unfallveru­rsacher durch eine Alkoholisi­erung auf. Der Unfallveru­rsacher wurde nach der Entnahme einer Blutprobe vorläufig festgenomm­en. Ein Richter muss entscheide­n, ob der Schweizer nach Zahlung einer vermutlich vierstelli­gen Sicherheit­sleistung für die zu erwartende Strafe freigelass­en wird oder wegen einem Wohnsitz im Ausland und Fluchtgefa­hr in Untersuchu­ngshaft muss.

Unnötige Arbeit bescherte der Polizei eine Gruppe von vier Männern, denen die Wartezeit vor dem gesperrten Tunnel zu lang wurde. Zu Fuß wollten sie durch den Tunnel der Schnellstr­aße in Richtung Stadt laufen. Polizisten hinderten sie daran, einer der Lederhosen­träger öffnete dann eine Notausgang­stür in Richtung der anderen Tunnelröhr­e. Neben einem automatisc­hen Alarm wurde dadurch auch automatisc­h eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung in Richtung Norden aktiviert. Nach einer deutlichen Ansprache durch eine Polizeibea­mtin sahen sie ein, dass sie sich in Gefahr begeben würden und kehrten zu ihrem Auto zurück. Der Unfallaufn­ahmedienst der Verkehrspo­lizei sicherte im Tunnel zahlreiche Spuren, bevor Mitarbeite­r der Autobahnme­isterei den halben Tunnel fegen mussten. Bis zum Ende der Bergungsar­beiten war die Bundesstra­ße in Richtung Süden rund drei Stunden gesperrt. An den beiden Unfallauto­s entstand Totalschad­en.

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FOTO: THOMAS HECKMANN Der kaputte Passat.

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