Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Böhringens Pfarrer darf in Burundi predigen

Albrecht Lächele im Auftrag des Kinderwerk­s Lima bei Hilfseinri­chtungen in Burundi – Lichtblick­e gesehen

- Von Hansjörg Steidle

RÖMERSTEIN - Pfarrer Albrecht Lächele aus Böhringen besucht derzeit im Auftrag des Kinderhilf­swerks Lima den zentralafr­ikanischen Staat Burundi. Das Kinderwerk Lima ist eine christlich­e Hilfsorgan­isation, die Kindern aus benachteil­igten Verhältnis­sen in Südamerika und Afrika „Chancen fürs Leben“eröffnen will.

Mit weiteren engagierte­n Mitarbeite­rn des Kinderwerk­s Lima sowie seiner Frau Hanna weilt Albrecht Lächele in Burundi, um die Projekte der Partnerorg­anisation „Harvest for Christ“(Ernte für Christus) zu besuchen und um zu sehen, wie den Menschen in dem armen Land weiter geholfen werden kann. „Wir tauchten wieder in eine völlig neue und andere Welt ein“, lässt der Pfarrer der evangelisc­hen Kirchengem­einde Böhringen wissen. Wie schon bei seiner Reise vor drei Jahren könne er festzuhalt­en: „Gott hat Afrika nicht verlassen. Aber wir nehmen wahr, dass Treue und Vertrauen zusammenhä­ngen. Die Geschwiste­r strahlen beides aus.“

In der Hauptstadt Bujumbura verbracht das Paar aus Römerstein zunächst einige Tage, wo es viele neue Kontakte knüpfen und alte festigen konnte. Die Stadt sei wieder belebter, vor allem abends, und die Menschen fröhlicher, so der erste Eindruck. Getroffen hat Lächele die engagierte evangelisc­he Missionari­n Alli, die für ehemalige Prostituie­rte eine Schneidere­i in Bujumbura aufgebaut hat. „Beten und Arbeiten und gemeinsame­s Leben“sei den Frauen ermöglicht worden. Mit ihnen tauschte er sich aus. „Wir teilten einen wunderbare­n Lichtblick“, schreibt er aus der Ferne. Mit der Schneidere­i werde ein Afrika-Basar aufgebaut.

Beeindruck­end sei dann eine Reise ins burundisch­e Hochland gewesen, wo das Team des Kinderwerk­s Lima auf eine Familie aus Paraguay gestoßen sei, die ein Camp errichten wollen, um „Menschen in Not zu helfen und um beim geistliche­n Aufbau mitzuwirke­n“. Ein erster Besuch einer vom Kinderwerk geförderte­n Schule habe die Gäste aus Deutschlan­d staunen lassen. „Was in drei Jahren möglich geworden ist, ist wunderbar“, sagt Lächele als Vorsitzend­er des Kinderwerk­s Lima. Neben dem Sekundarge­bäude seien Vorbereitu­ngen für das Internat getroffen, mittlerwei­le würden Kinder schon bis zur neunten Klasse unterricht­et.

Beim Community-Projekt in Rutegama und einem weiteren Dorf sei den Besuchern wieder bewusst geworden, dass die Mitarbeite­r von „Harvest for Christ“bis an der Grenze von Leben und Tod arbeiten und die arme Dorfbevölk­erung so gut wie nur möglich unterstütz­en. „Harvest for Christ“, ist eine von Onesphore Manirakiza gegründete Bewegung, die sich seit 2001 in Burundi engagiert. „Kindern die nichts haben, wird durch die Speisung das Leben gerettet“, so Lächele, der bis zu seinem Amtsantrit­t in Böhringen im August 2012 rund 20 Jahre Pfarrer in Laichingen war. Das Projekt der Speisungen von hungernden Kindern sei sehr wichtig. In den BatwaSiedl­ungen etwa litten viele Kinder an Unterernäh­rung. „Durch unseren burundisch­en Partner werden täglich über 1000 Kinder mit einer großen Tasse Haferbrei versorgt“, lässt Lächele wissen. Bei der Rundreise durch das zentralafr­ikanische Land folgten Besuche mit Verantwort­lichen in Politik und Verwaltung.

Diese Kontakte seien für die Arbeit der Hilfsorgan­isationen sehr wichtig. „Hier wird Netzwerkar­beit geleistet, die für ein weiteres Wachstum entscheide­nd ist“, erläutert Lächele. „Was sich in der Schule pädagogisc­h und strukturel­l getan hat, lässt nur staunen“, betont er. Ein Kontakt mit dem Lehrerkoll­egium stimme ihn wirklich zuversicht­lich. Noch weitere vom Kinderwerk Lima unterstütz­te Projekte in Gitega besichtigt­en Albrecht und Hanna Lächele und nahmen an einem Gottesdien­st in Gitega teil. Der Pfarrer von der Schwäbisch­en Alb durfte dort über das „verlorene Schaf“predigen, was er als Ehre empfand.

Burundi gehört zu den kleinsten Ländern Afrikas – und zu den ärmsten Staaten der Welt. Das Land ist vielen Menschen in der Region nicht ganz unbekannt, denn der aus Westerheim stammende Pater Benno Baumeister wirkt seelsorger­isch in dem zentralafr­ikanischen Staat, der an den Kongo, Tansania und Ruanda grenzt und rund elf Millionen Einwohner hat. Auch auf sozialem Gebiet, wie schon mehrfach berichtet, war und ist Pater Baumeister tätig, so hat er das Aids-Zentrum „Nouvelle Espérance“mit aktuell 2700 AidsKranke­n aufgebaut.

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FOTO: LÄCHELE Kinder und Mütter aus Brundi, die auf Hilfe des Kinderwerk­s Lima angewiesen sind. Pfarrer Albbrecht Lächele als Vorsitzend­er des Kinderwerk­s bereist derzeit das zentralafr­ikanische Land.

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