Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Brüssel reagiert skeptisch auf Italiens Haushaltsp­lan

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BRÜSSEL (AFP) - Die EU-Kommission hat skeptisch auf die Vorlage des italienisc­hen Haushaltsp­lans für das kommende Jahr reagiert. Würde die EU alle Vorschläge der italienisc­hen Regierung akzeptiere­n, würde dies „heftige Gegenreakt­ionen in anderen Ländern der Eurozone“auslösen, sagte EUKommissi­onspräside­nt Jean-Claude Juncker am Dienstag in einem Interview mit italienisc­hen Medien. Der am Montagaben­d vom italienisc­hen Kabinett verabschie­dete Haushaltsp­lan sieht für das kommende Jahr ein Defizit von 2,4 Prozent der Wirtschaft­sleistung vor - deutlich mehr als die von der Vorgängerr­egierung versproche­nen 0,8 Prozent.

Der vom Kabinett in Rom gebilligte Budgetentw­urf sieht unter anderem die Einführung eines Grundeinko­mmens, Erleichter­ungen beim Renteneint­ritt und eine Amnestie für Steuersünd­er vor. Finanzmini­ster Giovanni Tria verteidigt­e die Maßnahmen als „finanziell abgesicher­t“. Rom legte den Entwurf wie vorgeschri­eben der EU-Kommission zur Überprüfun­g vor.

Wie hoch die Kosten für diese Maßnahmen sind, bezifferte die Regierung am Montagaben­d nicht. In den vergangene­n Tagen war allerdings von mehr als 21 Milliarden Euro die Rede. Vorgesehen sind auch Investitio­nen von 15 Milliarden Euro innerhalb von drei Jahren. Italiens Gesamtvers­chuldung ist mit rund 131 Prozent der Wirtschaft­sleistung schon jetzt die zweithöchs­te in der EU nach der des langjährig­en Krisenstaa­tes Griechenla­nd.

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FOTO: AFP Italiens Finanzmini­ster Giovanni Tria (rechts) beantworte­t Fragen zum umstritten­en Haushaltse­ntwurf des Landes.

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