Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fall Semenya: IAAF verschiebt umstritten­e Regel

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MONACO (SID) - Der Leichtathl­etikWeltve­rband IAAF wird seine neue Regel zum Umgang mit hyperandro­genen Sportlerin­nen wie die 800-Meter-Olympiasie­gerin und -Weltmeiste­rin Caster Semenya (27) aus Südafrika später als geplant umsetzen. Die neuen Zulassungs­bestimmung­en für Frauen sollen erst im März 2019 in Kraft treten und nicht wie geplant am 1. November. Das gab die IAAF bekannt und reagierte damit auf eine Klage Semenyas und ihres südafrikan­ischen Verbandes vor dem internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS.

Die IAAF ist aber laut Mitteilung „weiter sehr zuversicht­lich hinsichtli­ch der rechtliche­n, wissenscha­ftlichen und ethischen Grundlagen der Verordnung­en“und erwartet daher, dass der CAS die Klage zurückweis­t. Eine Entscheidu­ng wird bis spätestens zum 26. März erwartet.

Die neue Regel sieht vor, dass Sportlerin­nen, die einen Testostero­nwert von fünf oder mehr Nanomol pro Liter (nmol/L) aufweisen, drei Kriterien für die Zulassung in den Diszipline­n von 400 m bis hin zu einer Meile erfüllen müssen. Sie müssen vom Gericht als weiblich oder intersexue­ll (oder äquivalent) anerkannt sein, ihren Blut-Testostero­n-Spiegel über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten auf unter fünf nmol/L senken (etwa durch Verwendung von hormonelle­n Kontrazept­iva) und diesen danach kontinuier­lich unter dem Richtwert halten – solange sie an internatio­nalen Wettkämpfe­n teilnehmen oder einen Weltrekord aufstellen wollen.

Die IAAF begründet ihren Schritt damit, dass hyperandro­gene Athletinne­n wie Semenya angeblich einen deutlichen Leistungsv­orteil haben. Im Juli 2017 hatte die IAAF eine Studie veröffentl­icht, die dies belegen soll.

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