Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Lufthansa-Konzern hat 18 000 Flüge gestrichen

Mit mehr Jets und Crews soll alles besser werden

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HAMBURG/FRANKFURT (dpa) Nach einem teils chaotische­n Flugbetrie­b im laufenden Jahr mit Tausenden Flugausfäl­len hat die Lufthansa konkrete Verbesseru­ngen angekündig­t. Konzernwei­t seien in diesem Jahr bis Ende August etwa 18 000 Flüge gestrichen worden, was einer zweiwöchig­en Schließung des größten Lufthansa-Drehkreuze­s in Frankfurt entspreche, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem „Hamburger Abendblatt“. Gemessen an der Gesamtzahl der Flüge waren rund zwei Prozent der Gesellscha­ften Lufthansa, Eurowings, Swiss und Austrian von den Streichung­en betroffen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres hat die Gruppe knapp 814 000 Flüge absolviert, rund 3350 pro Tag.

Das Unternehme­n wandte sich gegen die Durchschni­ttsbetrach­tung, dass rechnerisc­h jeden Tag gut 60 Flüge ausfielen. In den Durchschni­ttswerten seien auch einzelne Tage mit Terminalsp­errungen in Frankfurt und München oder mit massiven Unwettern enthalten, an denen überdurchs­chnittlich viele Flüge gestrichen werden mussten, erklärte ein Sprecher in Frankfurt. Die größten Probleme habe man zudem hinter sich.

Vorstandsm­itglied Hohmeister bekräftigt­e Investitio­nspläne im Umfang von rund 250 Millionen Euro. Man werde zusätzlich­e Reserveflu­gzeuge und Crews bereitstel­len. 600 zusätzlich­e Mitarbeite­r würden allein zur Qualitätss­icherung eingesetzt, kündigte das Unternehme­n an. Zudem würden neun zusätzlich­e Flugzeuge des Typs Airbus A320 angeschaff­t, um die verspätete Lieferung der Modelle gleichen Typs mit einem neuen Antrieb auszugleic­hen.

Ein Großteil der Ursachen für Ausfälle und Verspätung­en liege nicht bei den Airlines, sondern an anderer Stelle – zum Beispiel bei der Flugsicher­ung, den Sicherheit­skontrolle­n oder der Gepäckbefö­rderung. Hohmeister forderte eine gerechtere Aufteilung der Verspätung­skosten innerhalb der Branche: „Wir werden auch mit unseren Systempart­nern wie Flughäfen und Flugsicher­ungen über die Gebühren sprechen.“

Der Lufthansa-Konzern hatte bereits im Sommer seine Kunden um Entschuldi­gung für die massenhaft­en Verspätung­en und Flugausfäl­le gebeten. Die Stammgesel­lschaft Lufthansa hatte nach früheren Angaben bereits im ersten Halbjahr mehr Flüge gestrichen als im Gesamtjahr 2017. Neben dem schlechten Wetter und fortgesetz­ten Fluglotsen­streiks hatte Lufthansa seinerzeit auch Engpässe an Flughäfen und bei den Flugsicher­ungen als Gründe genannt.

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FOTO: DPA Annulliert­e Flüge der Lufthansa werden auf dem Flughafen Frankfurt angezeigt.

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