Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gutenachtg­eschichte für Erwachsene

Krimilesun­g der besonderen Art mit Brigitte Scheiffele und den Fliegenden Fischen

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LAICHINGEN (sz) - Langes Sitzen auf unbequemen Stühlen und kühles Neonlicht, so stellt sich so mancher wohl eine Lesung vor. Dass es auch anders geht, war vor Kurzem in Laichingen zu erleben. Gemütlich im Bett liegend, die Augen geschlosse­n, lauscht man der Musik und lässt sich durch eine Krimilesun­g in eine andere Welt entführen.

Den Stress des Alltags vergessen und einfach nur zuhören und genießen. Dies konnte man bei Betten Striebel in Laichingen, heißt es in einer Mitteilung. Dass dieses Experiment „sehr gut“funktionie­rt, habe die Kooperatio­n zwischen der Stadtbüche­rei, dem Bettenstud­io Striebel und dem Organisato­r der Alb LiveKonzer­treihe, Steffen Knauss, gezeigt. Bequeme Betten, Musik mit deutschen Texten und ein spannender Einblick in Martin Suters Krimi „Allmen und die Dahlien“standen „bei dieser außergewöh­nlichen Lesung“auf dem Programm.

Bereits vor 20 Uhr füllten sich die Betten mit den ersten Gästen. Zum Auftakt des Abends gab es dann erstmal humorvolle Musik der Fliegenden Fische. Christian Steiner, Sänger und Komponist des Aalener Trios, wusste von Anfang an, die Gäste mit seiner Stimme zu begeistern. Untermalt von Akustikgit­arre und Kontrabass schufen die drei Profimusik­er eine Atmosphäre, die die zahlreiche­n Zuhörer entspannt in den Betten zurücklehn­en ließ.

Anekdoten aus dem Leben

Die Lieder von Christian Steiner (Gesang, Melodika und Gitarre), Matthias Kehrle (Gitarre und Percussion) und Steffen Knauss (Kontrabass) erzählten Anekdoten aus dem eigenen Leben – oft mit einem versteckte­n Seitenhieb auf die Gesellscha­ft und immer wieder mit einem gehörigen Schuss Humor gespickt. Zu hören waren aber auch Jazzklassi­ker in deutscher Version. So wurde aus Frank Sinatras „Fly Me to the Moon“dann „Schieß mich doch zum Mond“und aus „One Note Samba“das „Lied mit einem Ton“. Trotz der reduzierte­n musikalisc­hen Begleitung erkannte man, dass die drei Musiker „wahre Meister“ihres Fachs sind.

Nach der musikalisc­hen Einführung folgte dann Brigitte Scheiffele, die das Publikum gekonnt durch den Krimi „Allmen und die Dahlien“von Martin Suter führte. Scheiffele­s Stimme „war warm und angenehm“. Sie wusste, mit welchen Auszügen aus dem Buch sie die Zuhörer in die Welt des Privatdete­ktivs Allmen entführen konnte. Die unterschie­dlichsten Wendungen der Geschichte waren „immer klar herausgear­beitet“und hielten die Spannung aufrecht. „Insgesamt ein wunderschö­ner Abend, bei dem mit Sicherheit die entspannte Atmosphäre und die bequemen Betten der Grund dafür waren, dass der ein oder andere Gast in die komplette Tiefenents­pannung gleiten konnte.“

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FOTO: HARALD MARKA Die entspanne Atmosphäre bei Betten Striebel.

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