Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Biberacher Kreistag diskutiert über das Ärztehaus in Riedlingen
Eine zufriedenstellende Lösung sei nicht in Sicht
BIBERACH - Wie es mit der gesundheitlichen Versorgung in Riedlingen weitergeht und wie der aktuelle Stand ist, damit haben sich die Mitglieder des Ausschusses für Soziales und Gesundheit am Montag im Landratsamt Biberach beschäftigt. Eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten ist noch nicht in Sicht. Zu unterschiedlich sind die Vorstellungen zwischen der Sana-Klinik und den Akteuren in der Stadt.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand das geplante Ärztehaus, für das die Stadt derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Standort ist. „Es geht darum, für das Ärztehaus den richtigen Platz zu finden. Es muss städtebaulich passen und auch das Thema Wirtschaftlichkeit ist wichtig“, sagt Kreisrat und Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft und gibt zu: „Es gibt immer wieder Engpässe, die mit der Zulassung und der Fläche zusammenhängen.“Dennoch sei ihm eines wichtig: „Wir wollen alle eine gemeinsame Perspektive entwickeln.“Das sieht auch Dezernent Ralf Miller so, der beim Kreis Ansprechpartner beim Thema Gesundheitsversorgung ist: „Ja, es gibt eine Problemlage in Riedlingen. Ich glaube aber auch, dass es einen breiten Konsens in der Stadt gibt, wenn alle an einem Strang ziehen.“Zunächst gelte es allerdings, das Ärztehaus auf den Weg zu bringen. Das sieht auch Andreas Ruland, Sana-Regionalgeschäftsführer Allgäu-Oberschwaben, als oberstes Ziel bei der Gesundheitsversorgung in Riedlingen: „Das Ärztehaus wird ein wichtiger Meilenstein sein.“Was das mit dem Erhalt der Klinik zu tun hat, macht Ruland deutlich: „Wenn es kein Ärztehaus in Riedlingen gibt, dann gibt es bald auch keine stationären Strukturen mehr, das muss allen klar sein.“Versprechungen für den künftigen Klinikstandort Riedlingen, macht er keine: „Zum heutigen Zeitpunkt kann ich dafür kein klares Statement abgeben.“Für Kreisrat Hartmut Pernice (CDU) ergebe das keinen Sinn: „Warum sollte man ein Ärztehaus planen, wenn man nicht weiß, ob es in Zukunft Betten gibt.“Dem Kreisrat Hans Petermann (Freie Wähler) dauert die Klinikdiskussion schon viel zu lang: „Wir sollten als Landkreis jetzt mal Geld in die Hand nehmen und einen unabhängigen Planer beauftragen.“Schließlich sei der Kreis Grundstücks- und Gebäudeeigentümer. „Dann haben wir einen Planer und können Schritt für Schritt alles umsetzen.“Für den Riedlinger Kreisrat Josef Martin (SPD) geht das noch nicht weit genug, er blickt weiter voraus: „Wir sind erst am Anfang des demografischen Wandels, deshalb müssen wir Kommunen schauen, dass die gesundheitliche Versorgung der Menschen vor Ort sichergestellt ist.“