Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Jochen Käß ist in Frankreich bester Deutscher
Mountainbiker von Centurion Vaude fährt beim Roc d’Azur im Marathon auf Platz sieben
RAVENSBURG (sz) - Mit einem Start beim Marathon und dem langen Crossrennen beim bekannten Bikefestival Roc d‘Azur in Frankreich haben sich Jochen Käß und Daniel Geismayr von Centurion Vaude in die Saisonpause verabschiedet. Mit guten Platzierungen zeigten beide bei äußerst schwierigen Bedingungen noch einmal solide Leistungen. Starke Regenfälle zuvor machten beide Rennen zu wahren Schlammschlachten unter teils grenzwertigen Bedingungen.
Beim Marathon in Frankreich startete Geismayr als Titelverteidiger, dieses Jahr waren Beine und Kopf beim österreichischen Meister allerdings nicht so gut drauf und er beendete das Rennen vorzeitig. Käß musste mit einer schlechten Startposition vorlieb nehmen und pflügte das Feld von weit hinten auf. Etwas Stau in den ersten Trails verhinderte den Anschluss nach ganz vorne, dennoch ging es ihm auf den mehr als 85 Kilometern im Rennverlauf immer besser. Den Strand und das Ziel in Frejus erreichte Käß als bester Deutscher auf Rang sieben. „Die Bedingungen waren zum Teil schon brutal, nicht wirklich schlammig, aber eben viel Wasser und die Rinnen in den Wegen waren noch tiefer als sonst“, berichtet Käß aus Frankreich.
Beim eigentlichen Klassiker des Roc d’Azur, dem Crossrennen, gingen die beiden Profis von Centurion Vaude in ihr letztes Saisonrennen. Bei Geismayr lief es dieses Mal deutlich besser und er biss sich hinter der Drei-Mann-Spitze in einer Verfolgergruppe fest. Hier kam es nach 42 Kilometern auch zum Sprint, wo sich Geismayr mit seinem sechsten Rang zufrieden zeigte. „Die Saison war lang und Beine wie Kopf freuen sich auf die Pause, dafür ging es doch noch mal ganz ordentlich“, so das Fazit des Dornbirners. Käß wurde Zwölfter, war damit aber wieder bester Deutscher.
Höhepunkt war die WM
Für Centurion Vaude, das Team aus Meckenbeuren und vom KJC Ravensburg, ist die Saison beendet. „Wir hatten wieder ein äußerst erfolgreiches Jahr und die Messlatte liegt weiter hoch“, sagt Teamchef Richard Dämpfle. Es gab Siege bei einigen Klassikern der Marathonszene, den sechsten Gewinn bei der Transalp, Etappensiege und kurzzeitig das Gelbe Trikot beim Cape Epic, den österreichischen Titel, die deutsche Vizemeisterschaft und – als Höhepunkt – Platz zwei für Geismayr bei der Weltmeisterschaft. Damit hat Centurion Vaude seinen Status als eines der besten Mountainbiketeams der Welt untermauert.