Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Club der Industrie sieht Nuxit skeptisch
Gerd Stiefel bleibt Vorsitzender
NEU-ULM/ULM (sz) - Der Club der Industrie Ulm/Neu-Ulm (CI) hat sich bei der Mitgliederversammlung dem Thema Nuxit angenommen. „Alle Beteiligten mögen hierbei besonnen reagieren, so wie wir es als Wirtschaftsvertreter auch machen“, sagte der CIVorsitzende Gerd Stiefel, in Personalunion auch Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm.
Klar sei für Stiefel aber: „Egal wie die Nuxit-Debatte ausgeht, die Wirtschaft darf dafür nicht die Zeche zahlen, das würde sich auf die Unternehmen, ihre Mitarbeiter und den Wohlstand in der Region sicherlich negativ auswirken.“
Den hohen Fachkräftebedarf hatte das geschäftsführende Vorstandsmitglied Michael Mühlbacher in seinem Jahresrückblick als eins der größten Problemfelder für die regionalen Unternehmen ausgemacht. In Ulm betrage die Arbeitslosenquote 3,2 Prozent und in Neu-Ulm 2,0 Prozent. „Dies bedeutet, dass die Ressourcen am Arbeitsmarkt für unsere Mitgliedsunternehmen mehr oder weniger erschöpft sind“, urteilte Mühlbacher.
Ein zweites großes Problem bilde die Umsetzung der Energiewende. Von dem im Jahr 2009 beschlossenen Netzausbau von 7700 Kilometern seien derzeit gerade einmal 950 gebaut und nur 1750 Kilometer genehmigt worden. „Es ist fraglich, wie man den erforderlichen Netzaufbau innerhalb von vier Jahren noch schaffen kann, wenn 2022 alle Atomkraftwerke abgeschaltet sein werden“, so Mühlbacher. Bei den Wahlen zum Vorstand wurde Stiefel als CI-Vorsitzender einstimmig für vier weitere Jahre gewählt.
Auch für die weiteren Vorstandsmitglieder fiel die Wahl einstimmig aus. Neu im neunköpfigen Vorstand sind Winfried Wanka (Firma Mayer) als Stellvertretender Vorsitzender des Clubs, Marcello Danieli, (Harder) und Armin Willbold (Evobus).