Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sorgenfrei ins Spitzenspiel
DEL 2: Ravensburg Towerstars empfangen Lausitzer Füchse – Am Sonntag in Bad Tölz
RAVENSBURG - Als „geheimer Tabellenführer“sind die Ravensburg Towerstars schon bezeichnet worden, am Freitag (20 Uhr) könnte es dann tatsächlich soweit sein. Mit einem Sieg gegen den Erstplatzierten, die Lausitzer Füchse, würde die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberger tatsächlich die Spitzenposition in der Deutschen Eishockey-Liga 2 erklimmen – und das, obwohl sie zwei Spiele weniger als die Konkurrenz absolviert hat.
Acht Siege, nur eine Niederlage – die bisherige Saisonbilanz der Towerstars kann sich absolut sehen lassen. Einen einzelnen Grund dafür gibt es zwar nicht, irgendwie passt gerade alles zusammen, aber auffällig ist vor allem: die Ravensburger sind bisher von einer ähnlichen Verletztenserie wie vor einem Jahr verschont geblieben. Trainer Ehrenberger klopft am Donnerstag dreimal auf den Schreibtisch aus Holz, der in seinem Büro in der Eissporthalle steht, als er sich darüber freut, dass er einen richtig dicken Kader zur Verfügung hat – will heißen: Das kann bitte schön genau so bleiben.
Denn dieses Gefühl im Herbst 2018 ist für Ehrenberger eines, von dem kein Trainer der Welt genug kriegen kann und das der Ravensburger Coach zudem in seiner Zeit in Oberschwaben schon fast nicht mehr kennt. Endlich mal keine Personalprobleme! Zwar sind in Stephan Vogt und Jakub Svoboda zwei Ausfälle zu beklagen, die noch einige Wochen ausfallen werden – bei Vogt ist der Zeitpunkt seiner Rückkehr noch völlig unklar; weil die Towerstars aber auf dem Transfermarkt immer wieder nachgelegt haben – Andreas Driendl und Ilka Pikkarainen wurden erst verpflichtet, als die Kaderplanungen eigentlich abgeschlossen waren – können die Towerstars sorgenfrei in das zehnte Saisonspiel am Freitagabend gehen.
Überzeugt von der eigenen Stärke
Obwohl: Mit den Lausitzer Füchsen ist der Tabellenführer der DEL2 zu Gast in der Ravensburger Eissporthalle. Die Zuschauer dürfen sich auf ein Spitzenspiel freuen. „Weißwasser steht nicht zufällig an der Tabellenspitze“, sagt Ehrenberger, besonders spielerisch imponiert ihm der nächste Gegner: „Sie sind sehr beweglich.“Gleichzeitig ist Ehrenberger total überzeugt von der Stärke seiner Mannschaft. Vorne zeigen sich die Towerstars treffsicher, hinten stehen sie gut. Und: Alle arbeiten defensiv sehr gut mit. „Im Training legen wir ein gutes Tempo vor, das wollen wir aufs Spiel übertragen“, sagt Ehrenberger, der mit seiner Mannschaft eine Woche lang Zeit zur Vorbereitung hatte, weil das für vergangenen Sonntag angesetzte Spiel gegen Meister Bietigheim wegen der Oberschwabenschau in den November verlegt wurde.
Auf die Frage, wo er trotz des guten Saisonverlaufs noch Verbesserungsbedarf sieht, antwortet Ehrenberger, dass es immer Bedarf gebe. Konkret benennt er aber keinen Bereich, was dann vermutlich ein Ausdruck dafür ist, dass er eigentlich voll und ganz zufrieden ist mit dem, was seine Mannschaft da bisher aufs Eis bringt.
Gegen kompakte Tölzer
Nach Weißwasser geht es für die Towerstars am Sonntag zu den Tölzer Löwen (18.30 Uhr), die Ehrenberger ganz anders als die Füchse zwei Tage zuvor erwartet. „Kompakt in der Defensive“sei die Stärke des Tabellenzehnten, sagt Ehrenberger. Er ist aber zuversichtlich, dass die Ravensburg Towerstars auch diese Aufgabe lösen. Damit der Eishockey-Herbst so schön bleibt wie bisher.