Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Deponie für Recycling künftig dicht

Suppinger Deponie wird ausgebaut – Laichinger Räte wollen bessere Öffnungsze­iten

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Der Landkreis braucht mehr Platz für Bodenaushu­b einer höheren Belastungs­klasse. Dieser Platz wird jetzt in der Deponie „Unter Kaltenbuch“bei Suppingen geschaffen. Einzuwende­n hatten die Laichinger Räte bei ihrer Sitzung gegen diesen Umstand gar nicht allzu viel. Denn schon jetzt wird in Suppingen solches Material entsorgt. Was ihnen aber missfiel: Dass es keine Möglichkei­t mehr geben soll, recycelbar­es Material abzugeben und abzuholen.

Auch mit den aktuellen Öffnungsze­iten der Deponie zeigten sich einige Stadträte nicht glücklich. Wilhelm Häberle (BWV) beispielsw­eise wünschte sich, diese zu verlängern, vor allem am Samstag wäre dies wichtig. Für viele Privatleut­e seien die Öffnungsze­iten unter der Woche nicht geschickt; es würde schon reichen, nur ein- oder zweimal im Monat samstags aufzumache­n. Dies könnte ja auch hilfreich sein gegen „wilde Ablagerung­en“. Doch der Vertreter des Landratsam­tes machte kaum Hoffnung: „Ich nehm’ das mal mit“, sagte Knut Nägele, der beim Landratsam­t für die Deponien zuständig ist. Man sei personell aber am Limit. Stadtrat Uli Rößler (BWV) machte deshalb den Vorschlag, die Öffnungsze­iten nicht auszuweite­n, sondern nur zu anderen, geschickte­ren Zeiten zu öffnen.

„Das war immer toll“

Was die Laichinger Räte aber mehr störte als die Öffnungsze­iten, ist der Umstand, dass es künftig nicht mehr möglich sein wird, in Suppingen recycelbar­es Material abzugeben und abzuholen. Nur durch eine Ausnahmege­nehmigung sei dies, so Nägele, noch bis zum Ende dieses Jahres überhaupt möglich. Als Grund nannte er die Recycling-Anlage, die nicht mehr den Anforderun­gen entspreche­n würde. Auch eine Recycling-Anlage in Ehingen müsse aus diesem Grund geschlosse­n werden. Zuständig für beide ist eine externe Firma. Die Räte und Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann bedauerten dies. Denn bislang war es möglich, in der Deponie recycelbar­es Material wie Ziegelstei­ne abzugeben. Oder dieses dort abzuholen, wenn man etwas zum Auffüllen benötigte.

„Das war immer toll“, sagte Alexander Frank (BWV). Sein Fraktionsk­ollege Reiner Fink gab ihm Recht. „Eine geschickte Sache.“Zu den Hintergrün­den des gestrichen­en Angebots sagte Nägele noch, dass „wir ansonsten ein Riesenprob­lem mit dem Oberfläche­nwasser hätten“.

Doch auch in dieser Sache konnte Nägele kaum Hoffnung machen. Man habe versucht, dem externen Dienstleis­ter eine Alternativ­e schmackhaf­t zu machen, diese habe dieser allerdings nicht als geeignet betrachtet.

Worauf Nägele noch hinwies: Primär sei die Deponie für das Gewerbe da, es habe sich einfach nur eingebürge­rt, dass auch Kleinmenge­n von Privaten angenommen werden. Dies gemünzt vor allem auf die geforderte­n neuen Öffnungsze­iten. Was die wegfallend­e Recycling-Möglichkei­t anging, erwähnte Nägel insgesamt 18 Stellen, an denen im Alb-DonauKreis recyclebar­es Material abgegeben und abgeholt werden könne. Man müsse nun halt weiter fahren von Laichingen aus.

Zu entscheide­n hatten die Räte nichts. Sie wurden lediglich angehört. Die Umwidmung und den Umbau der Deponie (Bericht folgt) nahmen sie aber recht gelassen hin. Eingebrach­t werden soll auch künftig kein giftiges oder gefährlich­es Material, sondern lediglich der Raum ausgeweite­t werden, in dem schon jetzt Bodenaushu­bmaterial der Klasse DKI entsorgt wird.

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