Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Karlsruher SC bekommt ein neues Stadion
KARLSRUHE (SID) - Fußball-Drittligist Karlsruher SC darf sich auf ein neues Stadion freuen. Der Gemeinderat machte am Dienstag den Weg für den Neubau der Arena an der Stätte des altehrwürdigen Wildparkstadions frei. Für das Projekt sind Kosten von über 120 Millionen Euro veranschlagt.
Der Neubau soll im kommenden Jahr während des laufenden Spielbetriebs des ehemaligen Bundesligisten erfolgen. Die ersten Abrissarbeiten am ausgedienten Stadion sollen bereits in rund zwei Wochen beginnen. Die Partie am 3. November gegen die Würzburger Kickers ist damit bereits das letzte Heimspiel, bevor die Arbeiten beginnen. Der Hauptbaubeginn soll in einem Jahr starten. Das neue Wildparkstadion soll bis zum Frühjahr 2022 fertig sein, insgesamt umfasst das Projekt mehr als 122 Millionen Euro.
Das Wildparkstadion ist seit 1955 Spielstätte des KSC. Das bekannteste Spiel in der Arena war im November 1993 der 7:0-Triumph des KSC im Zweitrunden-Rückspiel des damaligen UEFA-Pokals gegen den spanischen Topclub FC Valencia nach einer 1:3-Hinspielniederlage. Nach dem „Wunder vom Wildpark“kam Karlsruhe im weiteren Verlauf der Saison bis ins Halbfinale des „kleinen Europacups“und feierte damit seinen bislang größten Erfolg.
Massive Einschnitte
Fußball-Drittligist Karlsruher SC hat in der vergangenen Saison ein negatives Ergebnis von 86 000 Euro eingefahren. Damit fiel der Verlust trotz massiver Einschnitte bei den Fernsehgeldern deutlich niedriger aus als erwartet. Noch im März waren die Verantwortlichen von einem negativen Ergebnis von 5,5 Millionen ausgegangen. KSC-Geschäftsführer Michael Becker machte dafür ein massives Kosteneinsparungsprogramm und die gute sportliche Entwicklung in der Rückrunde verantwortlich. „Und zum dritten haben uns Unterstützer und Gönner wieder ermöglicht, das Ergebnis zu verbessern“, erläuterte er auf der Bilanzpressekonferenz des Clubs.
Präsident Ingo Wellenreuther widersprach anschließend vor 606 Mitgliedern noch einmal nachdrücklich Darstellungen, der Verein habe sich am Rande des Konkurses bewegt. „Der KSC war in den vergangenen acht Jahren zu jedem Zeitpunkt zahlungsfähig“, betonte der Bundestagsabgeordnete. Auch die laufende Saison sei durchfinanziert und abgesichert.