Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gutes Jahr dank Gewerbesteuer
Rücklagen der Gemeinde Westerheim werden 2017 angefüllt und Schulden reduziert
WESTERHEIM (sz) - Sehr positiv entwickelt hat sich das Haushaltsjahr 2017 für Westerheim. Die Abschlusszahlen liegen vor. Kämmerer Winfried Baumeister konnte auf Mehreinnahmen verweisen.
WESTERHEIM - Sehr positiv entwickelt hat sich das Haushaltsjahr 2017 für die Gemeinde Westerheim. Die Abschlusszahlen liegen vor. Kämmerer Winfried Baumeister legte dem Westerheimer Gemeinderat die Haushaltsrechnung 2017 vor und erläuterte das Zahlenwerk.
Er konnte auf viele Mehreinnahmen verweisen, die sich vor allem beim Überschuss des Verwaltungshaushalts zeigen. Schulden konnten 2017 abgebaut und die Rücklagen aufgefüllt werden. „Wir brauchen dringend ausreichende Rücklagen, um unsere angestrebten Aufgaben in den nächsten Jahren umsetzen zu können“, betonte Bürgermeister Hartmut Walz. Da nannte er den Breitband-Ausbau, die Sanierung der Aussegnungshalle im Friedhof und den Umbau des Rathauses. „Wir werden weiterhin zielorientiert arbeiten“, ergänzte Walz mit dem Hinweis, dass viele Pflichtaufgaben zu erledigen seien und viel Geld kosten.
Was die Jahresrechnung 2017 für die Gemeinde Westerheim angeht, so schließt diese mit einem Volumen von 12,47 Millionen Euro ab und liegt damit um 1,93 Millionen Euro über der Planung. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 10,23 Millionen Euro (Ansatz 9,04 Millionen) und auf den Vermögenshaushalt 2,24 Millionen Euro (Ansatz 1,5 Millionen Euro). „Das Ergebnis hat sich gegenüber der Planung erheblich verbessert“, erklärte Winfried Baumeister. Die gute Zahl im Verwaltungshaushalt hatte zur Folge, dass im Jahr 2017 nun statt der geplanten 499 000 Euro tatsächlich 1,93 Millionen Euro dem Verwaltungshaushalt für Investitionen oder für die Rücklagen zugeführt werden konnten. Diese Summe war im Jahr zuvor noch bei 1,45 Millionen Euro gelegen.
Noch ein Zweites bewirkte das gute Ergebnis: Den allgemeinen Rücklagen mussten nicht wie vorgesehen 619 410 Euro entnommen werden, zum Haushaltsausgleich war kein Zugriff nötig. Vielmehr konnten in die Rücklagen 894 116 Euro gesteckt werden. Den Überschuss des Verwaltungshaushalts mit 1,93 Millionen Euro als Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt führte Kämmerer Baumeister auf zahlreiche Mehreinnahmen zurück. Positiv wirkten sich unter anderem aus: eine höhere Gewerbesteuer (695 000 Euro), ein höherer Einkommensteueranteil (109 000 Euro), höhere Schlüsselzuweisungen (81 000 Euro), geringere Personalkosten (122 000 Euro) oder ein geringerer Verwaltungsund Betriebsaufwand.
An Gewerbesteuer konnte die Gemeinde Westerheim 2,69 Millionen Euro einnehmen, im Vorjahr lag die Summe bei 2,27 Millionen Euro, was ein Pro-Kopf-Einkommen von 913 Euro bedeutet, eine gute Zahl, wie Baumeister betonte. Trotz der erzielten Einsparungen seien die Personalkosten mit 1,8 Millionen Euro immer noch recht hoch, gegenüber dem Vorjahr mussten 69 000 Euro mehr ausgegeben werden. Auch der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand sei um 44 000 Euro auf 1,73 Millionen Euro geklettert.
Was den Vermögenshaushalt von 2017 angeht, so wurden 2017 rund 1,11 Millionen Euro in Baumaßnahmen gesteckt und 894 000 Euro in allgemeine Rücklagen. Geld steckte die Gemeinde im vergangenen Jahr in die Renovierung der St. Stephanuskirche, den Ausbau der Feldstetter Straße, in das Grundvermögen, die Kläranlage, die Breitbandversorgung und den Bahnhof Schwäbische Alb, wofür 2017 als Kostenanteil Westerheims 400 000 Euro bereitstanden. Die Schulden der Gemeinde konnten auf 542 849 Euro zum Jahresende 2017 heruntergefahren werden.