Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Schüler lernen in Laichinger Firmen
Bogy-Praktikum: Gymnasiasten arbeiten eine Woche mit – Wir haben sie besucht
LAICHINGEN - In dieser Woche arbeiten viele Zehntklässler des Laichinger Albert-Schweizer Gymnasiums in Firmen und Betrieben auf der Laichinger Alb mit. Noch bis Freitag absolvieren sie in diesen das BogyPraktikum, abgekürzt für: Berufsorientierung am Gymnasium. Das Praktikum ist eine Möglichkeit für Jugendliche das „harte“Arbeiten in einem Beruf näher kennenzulernen. Joshua Steinbauer, Bogy-Praktikant bei der SZ, hat drei seiner Mitschüler an ihren Arbeitsplätzen besucht. Unter anderem Jonathan Schneider. Jonathan durchläuft im Laufe der Woche mehrere Stationen auf dem Laichinger Rathaus: Angefangen hat er beim Bauamt, darauf folgte das Hauptamt, am Dienstag arbeitete er in der Kämmerei. Jonathan ist 15 Jahre alt und kommt aus Merklingen. An seiner Arbeit in der Laichinger Verwaltung mag er die Vielfalt, nicht jeden Tag dasselbe zu tun, sondern immer eine neue Herausforderung zu haben. Bei der Stadt zu arbeiten bedeutet, dass es nicht nur den einen Job gibt, sondern viele verschiedene. Zur Verwaltung ist Jonathan gegangen, weil auch er es sich selbst vorstellen kann, später einmal in einer Verwaltung zu arbeiten.
Der Bogy-Praktikant war nicht alleine in seinem Büro vorzufinden, denn neben ihm sitzt als Aufsichtsperson Wolfgang Mutschler. Wolfgang Mutschler ist als Quereinsteiger zur Stadt Laichingen gekommen. Mit seiner Arbeit bei der Stadt sei er sehr zufrieden: „Sie ist sehr abwechslungsreich.“
Die Laichinger Verwaltung bietet eine große Spanne an Jobs. Vor allem werden Jobs im Erzieherbereich gesucht, sagt Hauptamtsleiter Stefan Binder. Jedes Jahr nehme die Verwaltung einen Bogy-Praktikanten auf, mit dem Ziel, dass sich diese später einmal für einen bei der Stadt interessieren.
Absolviert werden muss das Bogy-Praktikum von jedem Schüler der Klassenstufe zehn. Im Unterricht werden grundlegende Regeln zum Verfassen einer Bewerbung oder zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch besprochen und geübt. Jeder Schüler muss mit einem Betrieb seiner Wahl Kontakt aufnehmen und sich dann bewerben. Solch’ ein Praktikum findet eine Woche statt, immer in der Woche vor den Herbstferien. Nach dem Praktikum ist ein ausführlicher Bericht zu schreiben, jeder Lehrer kann die Länge, Ausführlichkeit, sowie die Gliederung selbst bestimmen.
Ein weiterer Praktikant ist Marius Herbrechter (15) aus Westerheim. Er arbeitet bei VW Jllig in Laichingen. Marius hat sich dort beworben, weil er sich für schnelle Autos interessiert. Marius findet sehr es spannend, Autos auch von innen zu betrachten, außerdem werfe er gerne einen Blick unter die Motorhaube. Später einmal als KFZ-Mechatroniker zu arbeiten, das könne er sich aber nur schwer vorstellen.
Handwerk im Blut
Das Laichinger Autohaus nimmt Praktikanten auf, um ihnen Berufe im KFZ-Bereich näher zu bringen. Aus Erfahrung kann Herr Dröse, KFZ-Mechatroniker beim Autohaus Jllig, sagen, dass viele der Praktikanten später einmal in die Richtung gehen würden. Dröse, die Aufsichtsperson von Marius Herbrechter am Mittwoch, hat seinen Beruf aus reinem Interesse gelernt. Das Ausüben von Handwerksberufen läge seiner Familie im Blut, schon seine Eltern seien Handwerksmeister gewesen. Ein weiterer Bogy-Praktikant ist
Aaron Hartwig, er arbeitet bei der Wäschekrone in Laichingen. Aaron hat sich diese Stelle ausgesucht, weil dort ein Bekannter arbeitet. Somit habe er zu der Firma eine ganz andere Verbindung. Aaron ist jeden Tag in einer anderen Abteilung. Bis Mittwoch hatte er schon das Marketing, die Buchhaltung sowie den Einkauf der Wäschekrone durchlaufen. Aaron hatte beim Arbeiten viel Spaß, wobei er erwähnte, es sei manchmal sehr anspruchsvoll. Man müsse immer aufpassen, aufmerksam und vorsichtig sein.