Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Juden und Sinti: Minderheiten im ländlichen Raum
Vortrag zu einer Ausstellung im Freilichtmuseum Beuren am Sonntag, 4. November
BEUREN (sz) - Ein Vortrag im Freilichtmuseum Beuren beleuchtet am Sonntag, 4. November, um 14 Uhr das Leben von Juden und Sinti in der Region. Manuel Werner aus Nürtingen berichtet davon, wie diese Minderheiten im ländlichen und kleinstädtischen Raum früher lebten und arbeiteten, aber auch von Verfolgung und Ermordung dieser Gruppen.
Der Vortrag beschließt die Reihe der Begleitveranstaltungen zur Sonderausstellung „Jüdisches Leben im ländlichen Württemberg“in der Saison 2018. Die Veranstaltung im barrierefrei erreichbaren Vortragssaal im Bauernschloss aus Öschelbronn ist im Museumseintritt inbegriffen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Minderheiten taten sich hierzulande in manchen Gewerben hervor, von jüdischen Vieh- und Haustierhändlern bis zu Sintifamilien, die als Musiker, Marionettenspieler oder Geigenbauer tätig waren. Die 1920erund 1930er-Jahre, die Zerschlagung dieser Gewerbe und die Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung beider Minderheiten stehen im Fokus dieses Vortrags. Auch die Situation in den Jahrzehnten nach dem nationalsozialistischen Deutschland wird thematisiert.
Manuel Werner engagiert sich seit langem in der Gedenkkultur, insbesondere im Erinnern an Opfer und Leidtragende des Völkermords an Juden, Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. In den letzten drei Jahren arbeitete er innerhalb einer Gruppe engagierter Nürtinger Bürger an der Aktion „Denk Ort“. Damit wird an Männer, Frauen und Kinder aus Nürtingen und Umgebung erinnert, die unter der Herrschaft des Nationalsozialismus ermordet wurden.
Die Sonderausstellung im Freilichtmuseum Beuren mit dem Titel „Jüdisches Leben im ländlichen Württemberg“widmet sich jüdischen Menschen, die früher in der Region um das Freilichtmuseum Beuren lebten.