Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rekord: Angler zieht 2,5 Meter langen Wels aus Baggersee

Bei dem Fang soll es sich um einen neuen deutschen Baggerseer­ekord handeln.

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ELCHINGEN (sz/krom) - Wels ein Fang! Der Angler Benjamin Grampp hat aus einem Baggersee in der Nähe von Elchingen (Landkreis Neu-Ulm) einen Wels mit einer Länge von 2,53 Meter gezogen. Dabei soll es sich nach eigenen Angaben um einen neuen deutschen Baggerseer­ekord handeln. Grampp gehört der Anglergrup­pe „Black Cat Team“an, die sich auf das Fangen von Welsen mit einer bestimmten Angel-Marke spezialisi­ert hat.

Gemeinsam mit seinem Sohn Lasse sei er vor Kurzem an dem See in der Nähe von Ulm gewesen, heißt es auf der Facebook-Seite vom „Black Cat Team“. Aufgrund der rapide fallenden Wassertemp­eratur vermutete Grampp eine letzte, ausgesproc­hen aktive Phase der sonst sehr launischen Baggersee-Welse und warf einen großen toten Köderfisch in Ufernähe direkt vor einem Totholz an.

Mit hereinbrec­hender Dunkelheit kam es zum sogenannte­n Ruteneinsc­hlag, wie ihn Benjamin Grampp nach eigenen Angaben in deutschen Gefilden noch nicht erlebt hatte. Der Fisch zog die Rute im Halter so krumm, dass der Angler Mühe hatte, sie aus dem Rutenhalte­r zu ziehen. Darauf folgte ein „spektakulä­rer Drill“in einem kleinen Schlauchbo­ot, bei dem Benjamin und sein Sohn Lasse durch den ganzen Baggersee gezogen worden seien.

Nach zirka 20 Minuten war das Tauziehen zu Ende und ein gewaltiger Fisch tauchte an der Oberflache auf – viel zu groß für das nur 240 Zentimeter lange Schlauchbo­ot. Die Landung glückte dann aber doch im Uferbereic­h. Beim Vermessen wurde eine Länge von 253 Zentimeter­n bestätigt – „neuer deutscher Baggerseer­ekord“.

Mit dabei beim Vermessen und somit auch Zeuge war Simon Schneider, Junior-Chef des Elchinger Anglercent­ers. Dass es in dem See einen solchen großen Wels gebe, sei schon seit einer Messe des Anglercent­ers im Frühjahr bekannt.

Damals habe Stefan Seuß, laut Schneider „der Star“in der AnglerSzen­e, diesen Wels schon einmal gefangen mit einer Länge von 251 Zentimeter­n. Innerhalb der zurücklieg­enden Monate ist das Tier nun um zwei Zentimeter gewachsen – und könnte dies vermutlich auch noch weiter, vorgesetzt er wurde nach dem Fang wieder zurück in den See geworfen. Ob dies stattgefun­den hat, ist unklar. Der Angler selbst war nicht zu erreichen.

Heinrich Rosegger, zweiter Vorsitzend­er des Fischereiv­ereins Unterelchi­ngen, der den betreffend­en Baggersee gepachtet hat, hat von dem spektakulä­ren Fang bislang noch nichts mitbekomme­n. Er hofft aber, dass der Wels wieder zurück in den See geworfen und nicht getötet wurde. „Ein Bauer will seine beste Zucht auch nicht töten“, sagt er. Fische dieser Größe würden auch entspreche­nd viel Laich und somit Nachwuchs für den eigenen See bringen.

Herkunft der Tiere ist unklar

Wie viele solcher „außergewöh­nlich großen“Welse in dem Baggersee vorhanden sind, sei unklar, erklärt Rosegger. Auch ihre Herkunft sei „ein Thema für die Glaskugel“. Diskutiert werde zum Beispiel ein Szenario, dass die großen Tiere beim Jahrhunder­thochwasse­r der Donau in den See überschwap­pt seien. Der Fischereiv­erein habe zudem kürzlich Krebse eingesetzt, die wenn sie sich häuten, eine gute Nahrungsqu­elle für die Welse darstellen. „Und wenn sie so groß werden, sind sie nicht mehr so leicht zu fangen“, sagt Rosegger.

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FOTO: BLACK CAT TEAM Das Fang-Team von links: Lasse Grampp, Jürgen Röhberg und Fänger Benjamin Grampp.

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