Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Harte Tage für die Spatzen

Bei Ulms Fußballern gibt es mehrere Baustellen

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ULM (sz) - Wie unterschie­dlich die Mechanisme­n im Fußball doch sind. Die Bosse von Bayern München halten eine mehr als fragwürdig­e Pressekonf­erenz ab, um den Druck von ihren angeblich zu Unrecht kritisiert­en Spielern zu nehmen und der Regionalli­gist FC Saarbrücke­n macht das Gegenteil – er macht seinen Spielern Druck. Zumindest in Person von Präsident Hartmut Ostermann. Der hat in einem Gespräch mit bild.de gesagt: „Um das Saisonziel Aufstieg zu erreichen, brauchen wir einen Schnitt von zwei Punkten pro Spiel. Dafür müssen wir bis Winter die Spiele gewinnen.“Heißt: Auch heute Abend (19.30 Uhr) muss ein Sieg her – gegen den SSV Ulm 1846 Fußball.

Das Duell ist aus zwei Gründen interessan­t. Erstens kommt mit den Saarländer­n der amtierende Regionalli­ga-Südwest-Meister ins Donaustadi­on, der nach einem für seine Verhältnis­se durchwachs­enen Saisonstar­t in die Spur gefunden und von den vergangene­n sieben Partien nur eine verloren hat (bei fünf Siegen) und punktgleic­h vor den Ulmern auf Platz drei der Tabelle steht.

Zweitens ist es für die Spatzen so etwas wie die Generalpro­be vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstag gegen Fortuna Düsseldorf, auch wenn das Ulms Trainer Holger Bachthaler anders sieht: „Das Pokalspiel spielt bislang gar keine Rolle.“Und weil beim Fußball das nächste Spiel immer das schwerste ist, sagt er: „Da bleibt gar keine Zeit, um sich mit Düsseldorf zu befassen.“Das gilt zumindest für die Spieler, denn das Trainertea­m ist schon dabei, sich mit Düsseldorf zu befassen. Am Samstag spielt die Fortuna gegen Wolfsburg, da wird ein Mitglied des Ulmer Trainertea­ms vor Ort sein, verrät Bachthaler. Er selbst allerdings nicht.

Neben der Klasse Saarbrücke­ns und dem anstehende­n Pokalspiel gibt es aber noch ein weiteres Thema, das um das heutige Spiel wabert. Bei der 0:2-Niederlage der Ulmer gegen Freiburg II zog sich SpatzenStü­rmer Steffen Kienle einen Kreuzbandr­iss zu und wird lange fehlen (wir berichtete­n). „Das ist ein sehr sehr großer Rückschlag. Es tut weh, keine Frage“, sagt Holger Bachthaler. Kienle ist der bislang beste Ulmer Torschütze der Saison und dass er sich ausgerechn­et vor zwei so wichtigen Partien verletzt hat, tut dem SSV doppelt weh. Aber: „Es hilft nichts, deshalb herum zu lamentiere­n“, sagt Bachthaler. „Das ist das Risiko im Leistungss­port.“Anfang nächster Woche soll Kienle wohl operiert werden. An seinem Spielsyste­m will Holger Bachthaler trotz des Wegfalls seines wichtigste­n Stürmers festhalten. „Wir werden nicht den Fehler machen und etwas Neues kreieren“, erklärt der SSV-Coach.

Zumindest die Statistik unterstütz­t ihn bei seinem Plan, denn Saarbrücke­n hat Probleme in den Spielen gegen andere gut platzierte Mannschaft­en. Gegen Mannheim und Homburg verlor der FC, gegen Steinbach und Offenbach spielte er Unentschie­den. Noch dazu sieht es personell beim SSV abgesehen von Kienles Verletzung gut aus. .

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