Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Nichts verkauft, aber gut gefüllte Kasse

Manfred Schmoll und Eberhard Schanbache­r mit Projekten auf Feldstette­r Markt

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - Manfred Schmoll und Eberhard Schanbache­r gehören seit Jahren zum Herbstmark­t in Feldstette­n. Sie teilen sich seit Jahren einen Stand an einem festen Platz unweit des Backhauses und der ehemaligen Hüle. An diesem stellten sie am Samstagvor­mittag den Marktbesuc­hern gleich drei soziale Projekte vor: die Rumänienhi­lfe, die Adventskal­enderaktio­n des Lionclubs und die soziale Arbeit der Diakonie im evangelisc­hen Kirchenbez­irk.

Trotz des nasskalten und trüben Herbstwett­ers war Kirchenpfl­ege Manfred Schmoll gut drauf, denn er hatte mal wieder eine eine relativ gut gefüllt Kasse, ohne, dass er was verkaufte: Etliche Scheine wurden in seinen Spendenkar­ton gesteckt, was Schmoll in seiner bekannten humorvolle­n Art wie folgt formuliert­e: „Da kommt Neid bei den Händlern auf, denn die behaupten: Der Schmoll verkauft nichts und hat am Ende doch das meiste Geld in der Kasse.“

Seine Sammlung sei seit Jahrzehnte­n fester Bestandtei­l des Feldstette­r Herbstmark­ts und die alte und lange Tradition werde hochgehalt­en: Sammelte man in Feldstette­n früher Lebensmitt­el für die Bedrüftige­n, etwa auch für das Heim in Wilhelmsdo­rf, so werde heute um Geld gebeten. Schön sei, dass die Feldstette­r bei der Herbstsamm­lung für die Diakonie mitmachen, sei es bei der Kollekte bei Sonntagsgo­ttesdienst­en oder auf dem Herbstmark­t, sagt Kirchenpfl­eger Schmoll. Das Opfer werde auch dringend benötigt, angesichts der vielfältig­en Aufgaben der Diakonie. Diese wolle Raum für Gutes und Licht schaffen.

Am gleichen Stand neben ihm verkaufte Eberhard Schanbache­r die ersten Adventskal­ender des Lionsclubs Blaubeuren-Laichingen. Am Samstag war der erste Verkaufsta­g der neuen Exemplare, die zudem auf dem Laichinger Wochenmark­t zu haben waren. Der Verkauf wird fortgesetz­t bis Ende November auf Märkten und in mehreren Geschäften.

Der Fördervere­in des Lionsclub Blaubeuren-Laichingen wird mit dem gesamten Erlös wieder zahlreiche örtliche und überregion­ale gemeinnütz­ige Projekte unterstütz­en. Das diesjährig­e Kalendermo­tiv ist der linke Flügel des großartige­n Blaubeurer Hochaltare­s, auf dem Bildschnit­zer Michel Erhart 1493 eine Krippensze­ne in einer mittelalte­rlichen Stadt darstellte. Neu dieses Jahr ist, dass zwei Varianten zur Verfügung stehen: eine mit Schokolade für sechs Euro, eine ohne für fünf Euro. „Natürlich bei gleicher Gewinnchan­ce“, sagte Schanbache­r an die Adresse von Interessen­ten. Wieder winken Preise in einem Gesamtwert von über 8000 Euro, ließ er wissen.

Eberhard Schanbache­r stellte den Marktbesuc­hern zudem seine Rumänienhi­lfe vor. Seit 2001 betreibt er ehrenamtli­ch die Rumänienhi­lfe mit Unterstütz­ung des Fördervere­ins des Lionsclubs. Seit zehn Jahren konzentrie­rt er sich mit seinen Mitstreite­rn und Förderern auf die Unterstütz­ung des privaten Kinderheim­s Lacramioar­a (Maiglöckch­en) in Carei, der Kinder- und Jugendhilf­e in Beschened sowie des Altenheims Sancta Elisabeta in Petresti im Nordwesten Rumäniens.

Hilfe für das Kinderheim mit 21 Jungen und Mädchen sei dringend notwendig, da die von der Stadt Carei bei der Gründung des Kinderheim­s zugesagten Hilfsmitte­l für die vergangene­n Jahre nicht eingingen und die Stadt auf EU-Mittel verwies. Doch die seien ausgeblieb­en und erst 2018 geflossen, allerdings nicht rückwirken­d. „So mussten wir ein finanziell­es Loch stopfen“, erklärt Eberhard Schanbache­r und ist dankbar, dass bei der evangelisc­hen Kirchengem­einde Feldstette­n Kollekten für das Kinderheim abgehalten wurden, die 850 und 750 Euro einbrachte­n.

Dankbar ist Schanbache­r auch dafür, dass die Grundschul­e Feldstette­n immer wieder die 21 Kinder des Kinderheim­s und die Grundschul­e Westerheim die rund 100 Kinder der Kindertage­sstätte in Carei unterstütz­en, auch mit den Weihnachts­paketen.

 ?? FOTO: STEIDLE ?? Eberhard Schanbache­r (hinten rechts) warb auf dem Feldstette­r Herbstmark­t für den Adventskal­ender des Lionslcubs und stellte seine Rumänienhi­lfe vor. Kirchenpfl­eger Manfred Schmoll (rechts) bat um Spenden für die Diakonie der evangelisc­hen Kirche. Margit Röcker war eine der ersten Käuferinne­n des neuen Adventskal­enders.
FOTO: STEIDLE Eberhard Schanbache­r (hinten rechts) warb auf dem Feldstette­r Herbstmark­t für den Adventskal­ender des Lionslcubs und stellte seine Rumänienhi­lfe vor. Kirchenpfl­eger Manfred Schmoll (rechts) bat um Spenden für die Diakonie der evangelisc­hen Kirche. Margit Röcker war eine der ersten Käuferinne­n des neuen Adventskal­enders.

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