Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nichts verkauft, aber gut gefüllte Kasse
Manfred Schmoll und Eberhard Schanbacher mit Projekten auf Feldstetter Markt
LAICHINGEN - Manfred Schmoll und Eberhard Schanbacher gehören seit Jahren zum Herbstmarkt in Feldstetten. Sie teilen sich seit Jahren einen Stand an einem festen Platz unweit des Backhauses und der ehemaligen Hüle. An diesem stellten sie am Samstagvormittag den Marktbesuchern gleich drei soziale Projekte vor: die Rumänienhilfe, die Adventskalenderaktion des Lionclubs und die soziale Arbeit der Diakonie im evangelischen Kirchenbezirk.
Trotz des nasskalten und trüben Herbstwetters war Kirchenpflege Manfred Schmoll gut drauf, denn er hatte mal wieder eine eine relativ gut gefüllt Kasse, ohne, dass er was verkaufte: Etliche Scheine wurden in seinen Spendenkarton gesteckt, was Schmoll in seiner bekannten humorvollen Art wie folgt formulierte: „Da kommt Neid bei den Händlern auf, denn die behaupten: Der Schmoll verkauft nichts und hat am Ende doch das meiste Geld in der Kasse.“
Seine Sammlung sei seit Jahrzehnten fester Bestandteil des Feldstetter Herbstmarkts und die alte und lange Tradition werde hochgehalten: Sammelte man in Feldstetten früher Lebensmittel für die Bedrüftigen, etwa auch für das Heim in Wilhelmsdorf, so werde heute um Geld gebeten. Schön sei, dass die Feldstetter bei der Herbstsammlung für die Diakonie mitmachen, sei es bei der Kollekte bei Sonntagsgottesdiensten oder auf dem Herbstmarkt, sagt Kirchenpfleger Schmoll. Das Opfer werde auch dringend benötigt, angesichts der vielfältigen Aufgaben der Diakonie. Diese wolle Raum für Gutes und Licht schaffen.
Am gleichen Stand neben ihm verkaufte Eberhard Schanbacher die ersten Adventskalender des Lionsclubs Blaubeuren-Laichingen. Am Samstag war der erste Verkaufstag der neuen Exemplare, die zudem auf dem Laichinger Wochenmarkt zu haben waren. Der Verkauf wird fortgesetzt bis Ende November auf Märkten und in mehreren Geschäften.
Der Förderverein des Lionsclub Blaubeuren-Laichingen wird mit dem gesamten Erlös wieder zahlreiche örtliche und überregionale gemeinnützige Projekte unterstützen. Das diesjährige Kalendermotiv ist der linke Flügel des großartigen Blaubeurer Hochaltares, auf dem Bildschnitzer Michel Erhart 1493 eine Krippenszene in einer mittelalterlichen Stadt darstellte. Neu dieses Jahr ist, dass zwei Varianten zur Verfügung stehen: eine mit Schokolade für sechs Euro, eine ohne für fünf Euro. „Natürlich bei gleicher Gewinnchance“, sagte Schanbacher an die Adresse von Interessenten. Wieder winken Preise in einem Gesamtwert von über 8000 Euro, ließ er wissen.
Eberhard Schanbacher stellte den Marktbesuchern zudem seine Rumänienhilfe vor. Seit 2001 betreibt er ehrenamtlich die Rumänienhilfe mit Unterstützung des Fördervereins des Lionsclubs. Seit zehn Jahren konzentriert er sich mit seinen Mitstreitern und Förderern auf die Unterstützung des privaten Kinderheims Lacramioara (Maiglöckchen) in Carei, der Kinder- und Jugendhilfe in Beschened sowie des Altenheims Sancta Elisabeta in Petresti im Nordwesten Rumäniens.
Hilfe für das Kinderheim mit 21 Jungen und Mädchen sei dringend notwendig, da die von der Stadt Carei bei der Gründung des Kinderheims zugesagten Hilfsmittel für die vergangenen Jahre nicht eingingen und die Stadt auf EU-Mittel verwies. Doch die seien ausgeblieben und erst 2018 geflossen, allerdings nicht rückwirkend. „So mussten wir ein finanzielles Loch stopfen“, erklärt Eberhard Schanbacher und ist dankbar, dass bei der evangelischen Kirchengemeinde Feldstetten Kollekten für das Kinderheim abgehalten wurden, die 850 und 750 Euro einbrachten.
Dankbar ist Schanbacher auch dafür, dass die Grundschule Feldstetten immer wieder die 21 Kinder des Kinderheims und die Grundschule Westerheim die rund 100 Kinder der Kindertagesstätte in Carei unterstützen, auch mit den Weihnachtspaketen.