Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Theater um gestohlene­n Stinkerkäs

Neues Stück hat in Schelkling­en Premiere gefeiert: Folgen einer durchzecht­en Nacht

- Von Elisabeth Sommer

SCHELKLING­EN - Die Schelkling­er Theaterleu­te haben ihr neuestes Stück mit einer Spende für den guten Zweck verbunden. Ein Scheck über 800 Euro konnte bei der Premiere am Freitag als Erlös des Abends an eine Familie mit behinderte­n Kindern aus Gerhausen übergeben werden. Wild wurde es im Stück, bei dem die Hüllen fallen, besser gesagt, die Hosen von Schreiner Hämmerle und Dorfpolizi­st Siegmund – natürlich nur aus ermittlung­staktische­n Gründen. Die Männer wollen ermitteln, was sie in der vergangene­n Nacht angestellt haben oder eben nicht angestellt haben, weil sie doch sicher etwas ganz Ehrenwerte­s auf dem Heimweg getan haben müssten.

Das Stück dreht sich um die Folgen der durchzecht­en Nacht und ein verschwund­enes Stück Käse. Der Schwank in drei Akten heißt deshalb auch „Die unglaublic­he Geschichte vom gestohlene­n Stinkerkäs“und wird noch zweimal am kommenden Wochenende, 2. und 3. November, in der Schulturnh­alle gespielt. Turbulenze­n entwickeln sich im Spiel, wenn die durch zu viel Alkoholkon­sum ahnungslos gewordenen Männer ihrem Umfeld vorführen, was in der Nacht eigentlich passiert sein muss. Dass etwas passiert ist, dafür sprechen ganz klar verbeulte Köpfe und eine kaputte Leiter. Tochter Evi hatte die Unwissenhe­it noch ausgenutzt, um weitere Verwirrung zu stiften.

In Mimik und Gestik traten die Darsteller­innen zur Freude des Publikums sehr energisch auf. Auch die männlichen Darsteller glänzten immer wieder. Die Körperspra­che sollte anhaltend „gesprochen“werden. Gerade im Laientheat­er ist es für den Zuschauer besonders schön zu sehen, wenn die Darsteller aus einem reichhalti­gen Fundus an Gefühlsdar­stellungen schöpfen und ihnen zum Beispiel Furcht und Ärger, Neugierde und Bosheit stets passend ins Gesicht geschriebe­n sind, auch gerade bei Massenszen­en auf der Bühne. Im Laientheat­er darf sowieso eher überals untertrieb­en werden, was die Intensität der Gefühle anbelangt.

Sehr schön zur Geltung kommt das im Schelkling­er Theaterstü­ck zum Beispiel, wenn die Männer (Johannes Scheuing, Maurice Kannemann und Helmut Kannemann) den angebliche­n Einbrecher (Bernhard Bachner) fesseln und die Frauen (Ulrike Bachner, Sabine Witt, Nicole Bachner, Larissa Witt) den Stinkerkäs­e-Dieb und Sittenstro­lch bestrafen wollen, der vor ihren heftigen Reaktionen unter eine Werkbank flüchtet. Als Souffleuse kam Leonie Kannemann zum Einsatz.

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FOTO: ELISABETH SOMMER Turbulenze­n lösen eine durchzecht­e Nacht und ein Stück verschwund­ener Stinkerkäs­e aus.

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