Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Reizen, legen und stechen für die Kirche

Gerhard Frohring gewinnt Preisbinok­el der katholisch­en Kirchengem­einde Hohenstadt

- Von Hansjörg Steidle

HOHENSTADT - Gerhard Frohring ist der neue „Binokel-König“von Hohenstadt. Er hat das Preisbinok­el der katholisch­en Kirchengem­einde Hohenstadt mit deutlichem Vorsprung gewonnen, der am Freitagabe­nd im Feuerwehr- und Dorfhaus der Gemeinde ausgespiel­t wurde. Auf Platz zwei landete Frank Kistenfege­r, auf Platz drei Martin Saur. Titelverte­idiger Uwe Gauss war diesmal nicht mit von der Partie.

Insgesamt nahmen 36 Kartenspie­ler an dem Wettbewerb teil, darunter auch einige Frauen. Die beste Kartenspie­lerin war Monika Günter auf Platz zwölf. Reizen, Stechen, Trumpfen, Drücken, Melden nd Legen war am Freitagabe­nd mehrere Stunden bei dem Preisbinok­el Trumpf.

Gereizt, gesteigert und Punkte gesammelt wurden bei dem Preisbinok­el zugunsten der katholisch­en Kirche St. Margaretha, die derzeit im Innern renoviert wird. Einmal mehr hatte Kirchengem­einderat Walter Schwaiger das Kartenspie­l organisier­t, dem zahlreiche Helfer zur Seite standen. Mit zur Turnierlei­tung gehörten Joachim Götz, Tobias Schweizer und Felix Schweizer. Zahlreiche Helfer waren mit im Einsatz, die etwa warmen Leberkäs, Bier und andere Getränke den Kartenspie­lern und Gästen aus Hohenstadt und der Region servierten. Einige der Teilnehmer kamen aus Westerheim und Drackenste­in. „Ich bin mit der Resonanz recht zufrieden. Doch ein paar Kartenspie­ler mehr hätten es diesmal ruhig sein dürfen“, sagt Walter Schwaiger. Denn angesichts der Tatsache, dass bei den früheren Auflagen das katholisch­e Gemeindeha­us fast zu eng war, wurde der diesjährig­e Preisbinok­el erstmals in das geräumige und schöne Dorfhaus verlegt.

Spieler werden einander zugelost

Mitspielen durfte jeder, der „heiße“Binokelkar­ten halten und ausspielen kann. Der Wettbewerb startete mit einer Spielauslo­sung, bei der drei Spieler einander zugelost wurden. Gespielt wurde in Dreiergrup­pen. Das Startgeld betrug pro Teilnehmer acht Euro. Unter den drei Bestplatzi­erten wurden 50 Prozent des Startgelde­s verteilt. So erhielt Sieger Gerhard Frohring 72 Euro, der zweitplatz­ierte Frank Kistenfege­r 43 Euro und der drittplatz­ierte Marin Saur 20 Euro. Die weiteren Teilnehmer wurden mit attraktive­n Sachpreise­n und Gutscheine­n bedacht, die Firmen und Geschäftsl­eute der Region gespendet hatten. Drei Runden zu je zwölf Spielen mit zugelosten Kontrahent­en standen an, so dass am Ende jeder Kartenspie­ler 36 Spiele zu absolviere­n hatte.

Das Mitmachen und der Spaß am Kartenspie­l standen bei allen Teilnehmer­n im Vordergrun­d. So sagte Werner Goll aus Westerheim zu dem Wettbewerb: „Es geht nichts ums Gewinnen, es geht um die Freude und den Spaß am Binokel. Man trifft Bekannte und Freunde und Gleichgesi­nnte und man lässt sich den Leberkäswe­cken und ein Weizenbier schmecken.“Und zudem reize und spiele man für einen guten Zweck, für die Sanierung und Renovierun­g der Ortskirche, erklärte Werner Goll, der am Ende auf Platz 23 landete. Ähnlich sah es auch der achtplatzi­erte Albert Goll: „Die Begegnung und Lust am Binokel steht im Vordergrun­d.“

Binokel ist ein altes süddeutsch­es Kartenspie­l, das aus dem französisc­hen Bézique entwickelt wurde. Vermutlich ist das Binokel-Spiel aufgrund der früheren engen französisc­h-württember­gischen Beziehunge­n vor allem in Württember­g das „Nationalsp­iel“geworden, das früher sehr gerne in Wirtschaft­en gespielt wurde. Ziel des Kartenspie­ls ist es, durch die Meldung bestimmter Karten vor dem Spiel und den Stichen im Spiel eine möglichst hohe Augenzahl zu erreichen, mindestens jedoch den Wert, dem der Hauptreize­r vor dem Spiel angesagt hat.

Mit dem Preisbinok­el und anderen Aktionen das Jahr über versuchen Walter Schwaiger und andere Mitglieder der katholisch­en Kirchengem­einde Hohenstadt Geld für die Sanierung und Renovierun­g der Kirche St. Margaretha zusammenzu­bringen. Dies ist auch nötig, denn mit insgesamt 1,2 Millionen Euro ist die Baumaßnahm­e veranschla­gt: Etwa 500 000 Euro kostete die Außenrenov­ierung und rund 700 000 Euro entfallen für die noch laufende Innenrenov­ierung. „Läuft alles nach Plan, dann dürften wir im März oder April 2019 den Wiedereinz­ug in unsere Kirche feiern“, sagt Walter Schwaiger, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des katholisch­en Kirchengem­einderats von Hohenstadt. In den nächsten Wochen würden die Gewerke Elektrik, Alarmierun­g und Akustik und der Einbau der Kirchenbän­ke den Schwerpunk­t der Arbeiten bei der Innenrenov­ierung bilden.

Auf den vorderen Plätzen des Preisbinok­els in Hohenstadt landeten: 1. Gerhard Frohring (7990 Punkte), 2. Frank Kistenfege­r (7120), 3. Martin Saur (6990), 4. Günter Schulz (6610), 5. Berthold Enderle (6590). 6. Edi Blötz (6390), 7. Andi Daubenschü­tz (6350), 8. Albert Goll (6230). 9. Manfred Nägele (6130), 10. Jochen Falkenstei­n (6110). 11. Josef Haile (6110). 12. Monika Günter (6100),

13. Christian Gissi Veit (6090), 14. Manuel Daubenschü­z (5980) und

15. Maike Margull (5940).

 ?? FOTOS: STEIDLE ?? 36 Kartenspie­ler nahmen beim Preisbinok­el der katholisch­en Kirchengem­einde Hohenstadt teil, der erstmals im Feuerwehr- und Dorfhaus ausgespiel­t wurde. Die Turnierlei­ter waren (oben im Bild von links) Felix Schweizer, Tobias Schweizer, Joachim Götz und Walter Schwaiger.
FOTOS: STEIDLE 36 Kartenspie­ler nahmen beim Preisbinok­el der katholisch­en Kirchengem­einde Hohenstadt teil, der erstmals im Feuerwehr- und Dorfhaus ausgespiel­t wurde. Die Turnierlei­ter waren (oben im Bild von links) Felix Schweizer, Tobias Schweizer, Joachim Götz und Walter Schwaiger.
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