Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ein Unentschie­den wie eine Niederlage

Der SSV Ulm schießt gegen Saarbrücke­n spät die Führung und kassiert spät den Ausgleich

- Von Gideon Ötinger

ULM- Gegen den FC Saarbrücke­n braucht man jede Unterstütz­ung. Das wissen auch die Verantwort­lichen des SSV Ulm 1846 Fußball und haben vor dem Heimspiel am Freitagabe­nd gegen die starken Saarländer kleine, schwarz-weiße Fähnchen verteilt, um zumindest optisch ein Ausrufezei­chen zu setzen. Am Ende hieß es 1:1. Ein Ergebnis, das zum Spielverla­uf passte, mit dem Ulm aber nicht zufrieden sein kann.

Das Topspiel, als das die Partie vor dem Anstoß deklariert worden war, merkte man der ersten Halbzeit nur bedingt an. Ulms Trainer Holger Bachthaler hatte im Vergleich zur 0:2-Niederlage gegen den SC Freiburg II auf drei Positionen gewechselt. Die wichtigste war natürlich die des Sturmpartn­ers von Vitalij Lux. Aufgrund des Kreuzbandr­isses von Steffen Kienle stand David Braig von Beginn an auf dem Platz. Außerdem war Johannes Reichert nach seiner Gelbsperre wieder dabei und Tino Bradara stand für Lukas Hoffmann auf dem Feld.

Kienles Fehlen wurde schnell offensicht­lich, denn das, was ihn immer auszeichne­te – die schnellen Vorstöße in die offenen Räume – fehlte den Ulmern. Beide Mannschaft­en spielten passiv und brachten wenige Chancen zustande. Zunächst schien es, als hätte der FC Saarbrücke­n die Oberhand, doch die Behauptung wäre übertriebe­n. Ein erster Vorstoß der Gäste in der 5. Minute endete in einer Abseitspos­ition und Lux’ Schuss aus der Drehung nur eine Minute später war auch nicht arg gefährlich. Ulms auffälligs­ter Spieler war Ardian Morina, dem aber vorne häufig die Anspielsta­tionen fehlten, weil es zu wenig Bewegung gab. In der 22. Minute setzte Adrian Beck einen direkten Freistoß knapp neben den Torpfosten ins Aus. Es war die beste Chance der ersten Halbzeit. Kleine Vorteile lagen nun auf Seiten der Spatzen, besonders in den Zweikämpfe­n waren sie den Gästen überlegen. Wirklich tonangeben­d waren aber nur die rund 300 mitgereist­en Saarbrücke­ner Fans, die verbotener­weise immer wieder Bengalos zündeten.

Immerhin schien es im zweiten Durchgang für die Spatzen besser zu laufen. Das Tempo war nun höher und vor allem bewegten sich die Spieler mehr. Große Chancen blieben aber weiter Mangelware. Adrian Beck hatte eine in der 64. Minute, sein Schuss im Strafraum kam aber nicht stramm genug auf das Tor von Keeper Daniel Batz, der in Aktionen zuvor nicht unbedingt sattelfest wirkte. Stramm kam dafür ein Schuss aus Morina aus 20 Metern. Der kam allerdings nicht nur stramm, sondern auch zu zentral. Also kein Problem für Batz.

Insgesamt blieb das Spiel aber eine zähe Angelegenh­eit. Ulm machte im Spiel nach vorne zu viele Fehler und Saarbrücke­n lauerte bloß auf Konter. Die Ulmer Führung fiel schließlic­h in der 82. Minute. Adrian Beck, der in der zweiten Hälfte immer besser ins Spiel gekommen war, traf per Kopf nach einer schönen Flanke von rechts durch Nico Gutjahr. Reichen sollte das allerdings nicht, denn in der ersten Minute der Nachspielz­eit fiel tatsächlic­h noch der Ausgleich. Eine Ecke verwertete Steven Zellner. Es war die einzige wirkliche Saarbrücke­ner Chance.

SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag – Bradara, Reichert, Schindele, Schmidts – Gutjahr, Morina (86. Hoffmann), Campagna, Beck – Braig (81. Rathgeber), Lux (75. Sapina).

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FOTO: LANGER / EIBNER-PRESSEFOTO Sein Tor reichte nur für ein Unentschie­den: Adrian Beck traf für den SSV Ulm gegen Saarbrücke­n, doch sein Team kassierte noch den Ausgleich. Foto: Langer/Eibner

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