Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
TSG-Handballer im Abstiegsstrudel
Handball: Ehinger verschenken gegen die TSG Leutkirch beim 32:32 den Sieg in letzter Sekunde
EHINGEN (tg) - Die BezirksligaHandballer der TSG Ehingen haben am Samstag in der Längenfeldhalle den schon sicher geglaubten Sieg gegen die TSG Leutkirch hergeschenkt. In der letzten Sekunde der Partie glichen die Leutkircher zum 32:32 aus, nachdem die Ehinger teils mit fünf Toren Vorsprung geführt hatten.
„Und täglich grüßt das Murmeltier“ist der Titel eines Films, in dem sich jeder Tag genau gleich abspielt, quasi wie in einer Endlosschleife. „Das gleiche Drehbuch wie immer“, sagt Ehingens Handballtrainer Winfried Biberacher zum Spiel gegen Leutkirch und meint damit, dass der Spielverlauf in den vergangenen Spielen und die Leistung seiner Mannschaft nahezu identisch gewesen sind. Will heißen: Die TSG Ehingen spielt lange Zeit einen ordentlichen Handball, hat den Gegner im Griff und kommt über weite Strecken der 60 Minuten zu einer komfortablen Führung. Im Falle des Spiels gegen Leutkirch bauten die Ehinger im ersten Durchgang Schritt für Schritt ihre Führung aus und ließen zumindest die Zuschauer vermuten, dass an diesem Abend nichts anbrennen wird. Mit 17:14 ging es in die Kabinen und auch die zweite Hälfte begann relativ vielversprechend.
Steffen Mantz stellte auf 18:14, doch dann ließen die Ehinger die Gäste aus dem Allgäu zum ersten Mal nach einer größeren Führung rankommen. Nach 37 Minuten stand es 19:19, doch die Gastgeber gaben wieder Gas und erhöhten, bis Leutkirch nach 43 Minuten wieder zum 23:23 ausgleichen konnte. Doch dann schienen die Ehinger alles klarmachen zu wollen. Sie gingen konzentrierter zu Werke und ließen den Vorsprung nach 52 Minuten auf 29:26 ansteigen. Acht Sekunden vor dem Ende stellte Tino John auf 32:31 für die TSG Ehingen, es waren noch sieben Sekunden auf der Uhr, als Leutkirch zum letzten Angriff ansetzte. Und dieser wurde exakt eine Sekunde vor dem Abpfiff durch Michael Gantner mit dem 32:32 vollendet.
„Wir hatten den Gegner so lange im Griff und dann geben wir den Sieg her. Wir sind nicht fähig, einen Angriff, der maximal sieben Sekunden dauern kann, zu unterbinden“, ärgerte sich Trainer Biberacher nach der Partie und betonte: „Schon wieder so viel Schlendrian. Meine Spieler gehen mit jeder Führung sorglos um. Und wenn jemand einen Fehler macht, ist immer der andere schuld. Das kann so nicht sein.“Dass die TSG mit 32 geschossenen Toren durchaus zufrieden sein kann, unterschreibt Biberacher. „Aber zuhause 32 Buden zu bekommen – das geht gar nicht. Jetzt sind wir mitten im Abstiegskampf angekommen. Und der Punkt gegen Leutkirch ist ein Punkt gegen den Abstieg. Bitter, dass ich sowas sagen muss.“