Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Leichter Parken in Neu-Ulm

Bald kann per Handy bezahlt werden

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NEU-ULM (hip) - Manchmal ist die kleine Schwester der großen ein Stück voraus: Während in Ulm auch in absehbarer Zeit an den Parkschein­automaten das nötige Kleingeld gefordert wird, sind die Neu-Ulmer einen Schritt weiter, denn dort kann vom nächsten Jahr an per Handy bezahlt werden. Der zuständige städtische Ausschuss hat jetzt das Vorhaben auf den Weg gebracht.

Für die Autofahrer soll es künftig ganz einfach sein: Sie stellen ihren Wagen ab, zahlen über eine App, per SMS oder per Anruf ihre Parkgebühr­en. Dazu müssen sie nicht bis zum nächsten Automaten laufen und sich einen Schein ausdrucken lassen. Die Daten des Autofahrer­s sind bei einem Anbieter hinterlegt und können von der Parkraumüb­erwachung abgefragt werden. Das Besondere am Neu-Ulmer Modell: Der Anbieter des Systems, in diesem Fall die Firma Easypark, kassiert in der Regel „Transaktio­nsgebühren“. Während der vierjährig­en Erprobungs­phase übernimmt die Stadt Neu-Ulm diesen kleinen Aufschlag. Sie tut das, um den Autofahrer­n das Handyparke­n schmackhaf­t zu machen. Baudirekto­r Tobias Frieß formuliert es so: „Wir versuchen damit, entspreche­nde Nutzungsqu­oten zu erreichen.“Nach den vier Jahren werde entschiede­n, ob die Gebühr auf die Parker übertragen wird oder nicht. Einen Vorteil des Systems sieht Fries darin, dass der Parkschein notfalls per Knopfdruck verlängert werden kann, wenn es beim Einkaufen oder beim Arzt mal wieder länger dauert.

Die Ausschussm­itglieder waren denn auch angetan von der Idee. Waldtraud Oßwald begrüßte es, dass die Stadtverwa­ltung nicht warten will, bis auch Ulm sich für das Handyparke­n entscheide­n habe. Allerdings: „Hier wird mit dem Handy bezahlt – und drüben brauche ich wieder Kleingeld.“

Alfred Schömig warf die Frage nach der Datensiche­rheit auf. Laut Frieß habe der städtische Datenschut­zbeauftrag­te keine Bedenken. Wer fürchte, seine Daten würden verkauft, brauche das System ja nicht zu benutzen. Stephan Salzmann (Pro) lobt das Handybezah­len als „Zeichen der Modernität“.

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