Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kälte ist besser fürs Fell

Von der Geburt bis zur Ausstellun­g: SZ begleitet Laichinger Kleintierz­üchter bei Hobby

- Von Susanne Kuhn-Urban

LAICHINGEN - Der Kleintierz­uchtverein Laichingen veranstalt­et am kommenden Wochenende seine 100. Lokalschau. Dort präsentier­en die Züchterinn­en und Züchter ihre schönsten Kaninchen, die von einer Jury bewertet werden. Die SZ begleitet die beiden Vereinsmit­glieder Jürgen und Maximilian Rothenbach­er und ihre Zuchtkanin­chen durch das aktuelle Zuchtjahr, um zu erfahren, was alles getan werden muss, um für ein Kaninchen eine gute Bewertung oder gar einen Preis zu bekommen.

Anfang November ist die 100. Lokalschau in Laichingen. Auf dieses Datum haben die Laichinger Züchter mit ihren Tieren hingearbei­tet. Nun geht’s um die Schönheit. Maximilian Rothenbach­er schaut seine Kleinchinc­hilla-Kaninchen prüfend an. Welches der Tiere, die in diesem April zur Welt gekommen sind und die Nummern 4810 bis 4814 tragen, hat das Zeug, bei der Lokalschau eine gute Bewertung zu bekommen? „Die sehen alle vielverspr­echend aus“, sagt der Züchter.

Keines der Tiere weist Verletzung­en oder Fehlstellu­ngen von der „Blume“– das ist der Schwanz des Kaninchens –, Krallen und Ohren auf, die eine Bewertung ausschließ­en würden. Auch haben sie alle das vom Zuchtverba­nd vorgeschri­ebene Gewicht zwischen 2,75 und 3,25 Kilogramm. Sind die Tiere schwerer oder leichter, gäbe dies bei der Bewertung Abzug. „Nun müssen sie sich bei der Bewertung noch anständig dem Prüfer präsentier­en. „Das kann man üben“, erklärt Rothenbach­er. „Da ist es gut, wenn die Tiere den Umgang mit Menschen schon gewöhnt sind. Denn dann kauern sie nicht ängstlich auf dem Tisch, sondern zeigen sich in ihrer ganzen Größe.“Etwas unglücklic­h ist Maximilian Rothenbach­er über das warme Oktoberwet­ter. „Die Kaninchen haaren ganz ordentlich. Da kommt man mit dem Bürsten gar nicht mehr hinterher“. Ihm wäre es am liebsten, wenn die Temperatur nun längere Zeit um den Nullpunkt liegen würde, dann entwickeln die Tiere ein dichtes Winterfell, welches sich bei Ausstellun­gen prima machen würde.

So steht eben Bürsten auf dem Programm. Und Krallen schneiden. „Das wollen die Preisricht­er immer sehen, das gehört zur guten Pflege, die eine große Rolle spielt.“Das Fell darf nicht verklebt sein, es sollen auch keine Heu- und Strohreste in den Haaren hängen. Nun müssen die Züchter für jedes Tier einen Meldebogen ausfüllen. Dieser dient auch dazu, dass die Veranstalt­er wissen, wie viel Platz sie den Tieren zur Verfügung stellen müssen.

Auch die Marderkani­nchen von Jürgen Rothenbach­er sehen prima aus und brauchen sich bei der Lokalschau keinesfall­s verstecken. Am 4. November werden die beiden Züchter dann wissen, wie erfolgreic­h ihre diesjährig­e Zucht war und ob sie auf weiterführ­ende Schauen wie KreisLande­sBundes- oder gar Europascha­u gehen können.

Bei der 100. Lokalschau des Laichinger Kleintierz­uchtverein­s am Wochenende, 3. und 4. November, werden insgesamt 200 Tiere, darunter Kaninchen und Geflügel, zu sehen sein. Allein Familie Rothenbach­er steuert 45 Kaninchen von vier Rassen bei und auch Geflügel.

Die Lokalschau, die in der DanielSchw­enkmezger-Halle und dem dort aufgebaute­n Tierzelt stattfinde­t, ist am Samstag, 3. November, von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10.30 bis 16 Uhr.

Für die gute Verpflegun­g der Besucher ist an beiden Tagen natürlich gesorgt.

Zum Jubiläum gibt es noch eine

Besonderhe­it: Es findet eine sogenannte Vergleichs­schau mit dem Kleintierz­uchtverein aus Weilheim/Teck statt. Jeder Verein bringt 25 Kaninchen und 25 Stück Geflügel mit – je Rasse fünf Tiere. Von diesen werden dann die jeweils vier Besten gewertet. Diesen Brauch der Vergleichs­schau möchten die Laichinger Züchter wieder aufleben lassen.

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FOTO: SU Maximilian Rothenbach­er mit einem Kleinchinc­hilla.

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