Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kälte ist besser fürs Fell
Von der Geburt bis zur Ausstellung: SZ begleitet Laichinger Kleintierzüchter bei Hobby
LAICHINGEN - Der Kleintierzuchtverein Laichingen veranstaltet am kommenden Wochenende seine 100. Lokalschau. Dort präsentieren die Züchterinnen und Züchter ihre schönsten Kaninchen, die von einer Jury bewertet werden. Die SZ begleitet die beiden Vereinsmitglieder Jürgen und Maximilian Rothenbacher und ihre Zuchtkaninchen durch das aktuelle Zuchtjahr, um zu erfahren, was alles getan werden muss, um für ein Kaninchen eine gute Bewertung oder gar einen Preis zu bekommen.
Anfang November ist die 100. Lokalschau in Laichingen. Auf dieses Datum haben die Laichinger Züchter mit ihren Tieren hingearbeitet. Nun geht’s um die Schönheit. Maximilian Rothenbacher schaut seine Kleinchinchilla-Kaninchen prüfend an. Welches der Tiere, die in diesem April zur Welt gekommen sind und die Nummern 4810 bis 4814 tragen, hat das Zeug, bei der Lokalschau eine gute Bewertung zu bekommen? „Die sehen alle vielversprechend aus“, sagt der Züchter.
Keines der Tiere weist Verletzungen oder Fehlstellungen von der „Blume“– das ist der Schwanz des Kaninchens –, Krallen und Ohren auf, die eine Bewertung ausschließen würden. Auch haben sie alle das vom Zuchtverband vorgeschriebene Gewicht zwischen 2,75 und 3,25 Kilogramm. Sind die Tiere schwerer oder leichter, gäbe dies bei der Bewertung Abzug. „Nun müssen sie sich bei der Bewertung noch anständig dem Prüfer präsentieren. „Das kann man üben“, erklärt Rothenbacher. „Da ist es gut, wenn die Tiere den Umgang mit Menschen schon gewöhnt sind. Denn dann kauern sie nicht ängstlich auf dem Tisch, sondern zeigen sich in ihrer ganzen Größe.“Etwas unglücklich ist Maximilian Rothenbacher über das warme Oktoberwetter. „Die Kaninchen haaren ganz ordentlich. Da kommt man mit dem Bürsten gar nicht mehr hinterher“. Ihm wäre es am liebsten, wenn die Temperatur nun längere Zeit um den Nullpunkt liegen würde, dann entwickeln die Tiere ein dichtes Winterfell, welches sich bei Ausstellungen prima machen würde.
So steht eben Bürsten auf dem Programm. Und Krallen schneiden. „Das wollen die Preisrichter immer sehen, das gehört zur guten Pflege, die eine große Rolle spielt.“Das Fell darf nicht verklebt sein, es sollen auch keine Heu- und Strohreste in den Haaren hängen. Nun müssen die Züchter für jedes Tier einen Meldebogen ausfüllen. Dieser dient auch dazu, dass die Veranstalter wissen, wie viel Platz sie den Tieren zur Verfügung stellen müssen.
Auch die Marderkaninchen von Jürgen Rothenbacher sehen prima aus und brauchen sich bei der Lokalschau keinesfalls verstecken. Am 4. November werden die beiden Züchter dann wissen, wie erfolgreich ihre diesjährige Zucht war und ob sie auf weiterführende Schauen wie KreisLandesBundes- oder gar Europaschau gehen können.
Bei der 100. Lokalschau des Laichinger Kleintierzuchtvereins am Wochenende, 3. und 4. November, werden insgesamt 200 Tiere, darunter Kaninchen und Geflügel, zu sehen sein. Allein Familie Rothenbacher steuert 45 Kaninchen von vier Rassen bei und auch Geflügel.
Die Lokalschau, die in der DanielSchwenkmezger-Halle und dem dort aufgebauten Tierzelt stattfindet, ist am Samstag, 3. November, von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10.30 bis 16 Uhr.
Für die gute Verpflegung der Besucher ist an beiden Tagen natürlich gesorgt.
Zum Jubiläum gibt es noch eine
Besonderheit: Es findet eine sogenannte Vergleichsschau mit dem Kleintierzuchtverein aus Weilheim/Teck statt. Jeder Verein bringt 25 Kaninchen und 25 Stück Geflügel mit – je Rasse fünf Tiere. Von diesen werden dann die jeweils vier Besten gewertet. Diesen Brauch der Vergleichsschau möchten die Laichinger Züchter wieder aufleben lassen.