Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Blinkender Smiley soll Fahrern durch Nellingen klare Grenzen aufzeigen

Tempo-30-Zone ist nun in der Merklinger Straße eingericht­et – Weitere Möglichkei­ten bei Sanierung im kommenden Jahr

- Von Maike Scholz

NELLINGEN - Am Ortseingan­g von Merklingen blinkt eine Warntafel auf. Sie zeigt, wie schnell ein Fahrzeug unterwegs ist. Seit Kurzem ist in der Merklinger Straße nämlich eine Tempo-30-Zone eingericht­et. Wünschen und Forderunge­n der Anwohner wurde nachgekomm­en.

Der Geräuschpe­gel an der Merklinger Straße ist zu hoch. Deswegen haben sich Bürger und die Gemeindeve­rwaltung für Veränderun­gen stark gemacht. Einer davon ist Martin Hommel. Der gebürtige Bad Überkinger lebt seit dem Jahr 1980 an der Merklinger Straße in Nellingen. Die heutige Situation erachtet er als untragbar. Den ganzen Tag scheppert und rumpelt es. Das Verkehrsau­fkommen, die schadhafte Fahrbahn und der damit verbundene Geräuschpe­gel entlang der innerörtli­chen Landesstra­ße 1230 sind Grund für seinen Ärger. Ein Lichtblick: Im Bereich der Merklinger Straße wurde eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung angeordnet. Seit kurzem gilt nun Tempo 30.

„Es freut uns, dass nach den Messungen nun eine 30-Stundenkil­ometer-Zone eingericht­et wurde“, sagt der Nellinger Bürgermeis­ter Franko Kopp (CDU). Er habe reagiert und sich an das Regierungs­präsidium gewandt. Die Folge: eine Verkehrszä­hlung. 6616 Kraftfahrz­euge pro Tag wurden erfasst. Das entspricht laut dem Regierungs­präsidium zwar einer durchschni­ttlichen täglichen Verkehrsme­nge, allerdings gebe es einen relativ hohen Schwerverk­ehrsanteil von 11,5 Prozent. Deswegen sei zusätzlich eine Lärmberech­nung erfolgt. An drei Gebäuden an der Merklinger Straße und dem Eck-Gebäude Aicher Straße wurde gemessen. Es ergab sich ein Dauerschal­lpegel von über 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel in der Nacht. Das Regierungs­präsidium sprach mit Blick auf diese Ergebnisse von „einer Überraschu­ng“.

Form der Überprüfun­g

Wichtig war den Anwohnern aber nicht nur die Geschwindi­gkeitsredu­zierung, sondern auch eine Form der Überprüfun­g. Befürchtun­gen wurden gehegt, dass sich die Fahrer nicht an die Vorgaben halten. Hommel meinte, dass nicht unbedingt ein Blitzer aufgestell­t werden müsse: „Vielleicht würde auch schon solch ein Smiley-Schild nützen, das den Fahrern aufzeigt, wie schnell sie sind.“Auch das blinkt nun den Fahrzeugfü­hrern entgegen.

„Wir hatten das Geschwindi­gkeitsanze­igengerät schon und immer mal wieder die Standorte gewechselt“, zeigt das Gemeindeob­erhaupt auf Anfrage dieser Zeitung auf. So wurde die Anzeigenta­fel schon in Oppingen, in der Aicher, Merklinger und Türkheimer Straße eingesetzt. „Es war die Anregung von Anliegern und deswegen haben wir es nun erneut umgesetzt. Es gibt den Fahrern gleich ein Feedback, wie schnell sie unterwegs sind“, erklärt Kopp.

Im kommenden Jahr möchte Nellingen in Kooperatio­n mit dem Land Baden-Württember­g die Merklinger sowie die Aicher Straße ausbauen. Dabei geht es nicht nur darum, dass Schlaglöch­er verschwind­en. Die Kommune möchte die alte Wasserleit­ung austausche­n. In diesem Zuge, so der Bürgermeis­ter, soll auch eine Leitung gelegt werden – um später das Anbringen einer solchen Geschwindi­gkeitsanze­ige oder auch eines Überwachun­gsgeräts zu ermögliche­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany