Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Wie Fäden zu Kunst zusammenlaufen
Ausstellung „Sakrale Klöppelei“im Kloster Heiligkreuztal
HEILIGKREUZTAL - Im Kloster Heiligkreuztal ist die Ausstellung „Sakrale Klöppelei“der Klöppelgruppe von Marianne Höfer-Krey eröffnet worden. Feine filigrane Arbeiten von Lehrgangsteilnehmern der Kurse von Höfer-Krey wurden ausgestellt. Teilweise wirkten die Arbeiten in verglasten Bilderrahmen wie feinst gezeichnete Kunstwerke.
In mehreren Kursen, im Frühjahr und Herbst, vermittelte Höfer-Krey das Drehen und Kreuzen der Fäden. Bis zu 200 Klöppel-Paare werden dabei auf einem Flachkissen oder auf einer Klöppelrolle von geschickten Händen hin und her bewegt bis ein Werk entstanden ist. Grundlage für die Fertigung einer jeden „echten Spitze“bildet dabei die Mustervorlage, der Klöppelbrief.
Eröffnet wurde die Ausstellung, statt einer sonst üblichen Laudatio, in einem feierlichen, andachtsmäßigen Vortragen von Bibelsprüchen von Katrin Szerdahelyi. Zwischen den 15 Bibelsprüchen spielten Brigitte Laupheimer und Matthias Schubert, beide von der Musikschule Markdorf auf Veeh-Harfen. Dies ist ein zitherähnliches Zupfinstrument mit 25 bis 37 Saiten und bis drei Oktaven. Hermann Veeh entwickelte dieses Musikinstrument in den 1980erJahren für seinen mit dem Down-Syndrom geborenen Sohn Andreas. Auch der Musikschüler Matthias ist mit dem Down-Syndrom geboren und beherrschte das Instrument gekonnt.
Nach jedem Bibelvers wurde auf dem eigens in Gemeinschaftsarbeit angefertigten Paravent je ein Fensterchen mit einem geklöppelten christlichen Motiv enthüllt.
In ihrer Ansprache bedankte sich Höfer-Krey bei allen Beteiligten und übergab Hubert Lotzer stellvertretend für das Kloster Heiligkreuztal das große wandfüllende Kreuz mit über 60 einzelnen geklöppelten roten Rosenblüten als Geschenk an das Kloster. Dort wird es zukünftig die Empore zieren.
Beim anschließendem Umtrunk und Kleingebäck wurden die Klöppelarbeiten bewundert und in vielen Gesprächsgruppen gefachsimpelt. Da etliche Besucher aus ganz Süddeutschland und dem angrenzenden Ländern kamen, wurde die Vernissage auch zum Auffrischen alter Begegnungen genutzt.