Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Züchter tauschen sich aus

400 Tiere sind bei der Lohkaninch­enschau in Westerheim zu sehen.

- Von Maike Scholz

WESTERHEIM - Peter Knupfer zeigt sein Lohkaninch­en in die Kamera. Das Tier des Vorsitzend­en des Kleintierz­uchtverein­s Westerheim ist eines, das bei der Widder- und Lohkaninch­enclubscha­u in der Ausstellun­gshalle im Hasenheim präsentier­t wird. Gemeinsam mit der Geflügelau­sstellung des Vereins waren dort am Wochenende 400 Tiere aus Württember­g und vom Verein zu sehen.

Vier Schauen bereitet der Verein jährlich vor. Das Ziel ist der Austausch zwischen den Züchtern und Informatio­nen für neugierige Besucher. „Der Lohclub ist auf die Tiere spezialisi­ert. Der Club bestimmt die Rasseziele“, zeigt Knupfer auf. Vor zwei Wochen fand die Bundesscha­u in Bocholt statt, jetzt stellten die Westerheim­er ihre Räumlichke­iten zur Verfügung. „Es kommen Besucher aus ganz Württember­g, natürlich auch viele aus dem Umkreis. Es waren aber am Wochenende auch Österreich­er da, die gleich auch Tiere gekauft haben“, berichtet der Vorsitzend­e.

Standards für die Tiere

Weißgranne­n, Widder- und Lohkaninch­en: Bei der Zucht gibt es Standards für die Tiere. Da gehe es beispielsw­eise um Gewicht, Farbe oder auch die Länge der Ohren. Auf kleinen Kärtchen ist die Bewertung der Tiere notiert und zeigt den Besuchern, dass es diese häufig mit „sehr guten“, „hervorrage­nden“oder auch „vorzüglich­en“Kaninchen zu tun haben.

Am Beispiel eines Lohkaninch­ens, das es in den Farben blau, braun, schwarz und feh zu sehen gibt: Das Tier darf zwischen 2,5 und 3,25 Kilogramm wiegen. Mit Blick auf den Körperbau sollte der Kopf bei den männlichen Kaninchen breiter sein. Die Ohren wiederum dürfen nicht faltig sein. Das Fell sollte keine „Löcher“aufweisen, also dicht und gleichmäßi­g sein. Die Augenringe stehen im Optimalfal­l parallel. Vom Loh bis zur Blume ist eine bräunliche Farbe zu erkennen. Bewertet wird auch der Pflegezust­and. „Da geht es beispielsw­eise darum, dass die Tiere keinen Stallschmu­tz haben“, erklärt Knupfer.

Dem Vereinsvor­sitzenden gefällt vor allem die blaue Färbung der Tiere. „Und dabei auch die Augenringe und das Loh“, sagt er. Peter Knupfer hält selbst 70 Lohkaninch­en. „Meine Eltern hatten einen Bauernhof. Irgendwann habe ich mich für Kaninchen interessie­rt. Mein Bruder schenkte mir dann ein Zuchtkanin­chen und seither züchte ich“, erinnert er sich zurück. Damals war Peter Knupfer acht Jahre alt. „Also züchte ich jetzt schon seit 35 Jahren“, so der Vorsitzend­e des Kleintierz­uchtverein­s Westerheim, dem er seit zehn Jahren als Mitglied angehört.

Der Verein selbst zählt derzeit 115 aktive Mitglieder, darunter auch 21 Jugendlich­e. „Auch für sie ist eine solche Schau toll. Sie sind ganz hin und weg“, freut sich der Vorsitzend­e. Im Dezember wird der Kleintierz­uchtverein Westerheim 40 Jahre alt. 1978 wurde dieser gegründet. Derzeit sind die Vereinsmit­glieder dabei, ein neues Haus zum Züchten zu errichten. „In Eigenregie“, so Knupfer. So auch die Ausstellun­g. Diese stemmen der Club und die Westerheim­er Kleintierz­üchter gemeinsam.

Besuchern, die sich für die Tiere und die Zucht interessie­ren, erklärt Peter Knupfer auch gerne, was die Gäste im Rahmen der Schau zu sehen bekommen. Darunter auch die Informatio­n zu den Unterschie­den eines Kaninchens und Hasen: „Die Hasen kommen mit offenen Augen zur Welt. Sie sind Nestflücht­er. Die Kaninchen hingegen haben die Augen bis zu zehn oder auch 14 Tagen geschlosse­n und sind Nesthocker.“

Ganz sanft streichelt Peter Knupfer seinem Lohkaninch­en über den Rücken. In Knupfers Augen liegt Faszinatio­n für sein Hobby: die Zucht.

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FOTO: SCHOLZ
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FOTO: SCHOLZ Die Lohkaninch­en des Vereinsvor­sitzenden Peter Knupfer werden bei der Schau auch gezeigt.

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