Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Züchter tauschen sich aus
400 Tiere sind bei der Lohkaninchenschau in Westerheim zu sehen.
WESTERHEIM - Peter Knupfer zeigt sein Lohkaninchen in die Kamera. Das Tier des Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins Westerheim ist eines, das bei der Widder- und Lohkaninchenclubschau in der Ausstellungshalle im Hasenheim präsentiert wird. Gemeinsam mit der Geflügelausstellung des Vereins waren dort am Wochenende 400 Tiere aus Württemberg und vom Verein zu sehen.
Vier Schauen bereitet der Verein jährlich vor. Das Ziel ist der Austausch zwischen den Züchtern und Informationen für neugierige Besucher. „Der Lohclub ist auf die Tiere spezialisiert. Der Club bestimmt die Rasseziele“, zeigt Knupfer auf. Vor zwei Wochen fand die Bundesschau in Bocholt statt, jetzt stellten die Westerheimer ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. „Es kommen Besucher aus ganz Württemberg, natürlich auch viele aus dem Umkreis. Es waren aber am Wochenende auch Österreicher da, die gleich auch Tiere gekauft haben“, berichtet der Vorsitzende.
Standards für die Tiere
Weißgrannen, Widder- und Lohkaninchen: Bei der Zucht gibt es Standards für die Tiere. Da gehe es beispielsweise um Gewicht, Farbe oder auch die Länge der Ohren. Auf kleinen Kärtchen ist die Bewertung der Tiere notiert und zeigt den Besuchern, dass es diese häufig mit „sehr guten“, „hervorragenden“oder auch „vorzüglichen“Kaninchen zu tun haben.
Am Beispiel eines Lohkaninchens, das es in den Farben blau, braun, schwarz und feh zu sehen gibt: Das Tier darf zwischen 2,5 und 3,25 Kilogramm wiegen. Mit Blick auf den Körperbau sollte der Kopf bei den männlichen Kaninchen breiter sein. Die Ohren wiederum dürfen nicht faltig sein. Das Fell sollte keine „Löcher“aufweisen, also dicht und gleichmäßig sein. Die Augenringe stehen im Optimalfall parallel. Vom Loh bis zur Blume ist eine bräunliche Farbe zu erkennen. Bewertet wird auch der Pflegezustand. „Da geht es beispielsweise darum, dass die Tiere keinen Stallschmutz haben“, erklärt Knupfer.
Dem Vereinsvorsitzenden gefällt vor allem die blaue Färbung der Tiere. „Und dabei auch die Augenringe und das Loh“, sagt er. Peter Knupfer hält selbst 70 Lohkaninchen. „Meine Eltern hatten einen Bauernhof. Irgendwann habe ich mich für Kaninchen interessiert. Mein Bruder schenkte mir dann ein Zuchtkaninchen und seither züchte ich“, erinnert er sich zurück. Damals war Peter Knupfer acht Jahre alt. „Also züchte ich jetzt schon seit 35 Jahren“, so der Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins Westerheim, dem er seit zehn Jahren als Mitglied angehört.
Der Verein selbst zählt derzeit 115 aktive Mitglieder, darunter auch 21 Jugendliche. „Auch für sie ist eine solche Schau toll. Sie sind ganz hin und weg“, freut sich der Vorsitzende. Im Dezember wird der Kleintierzuchtverein Westerheim 40 Jahre alt. 1978 wurde dieser gegründet. Derzeit sind die Vereinsmitglieder dabei, ein neues Haus zum Züchten zu errichten. „In Eigenregie“, so Knupfer. So auch die Ausstellung. Diese stemmen der Club und die Westerheimer Kleintierzüchter gemeinsam.
Besuchern, die sich für die Tiere und die Zucht interessieren, erklärt Peter Knupfer auch gerne, was die Gäste im Rahmen der Schau zu sehen bekommen. Darunter auch die Information zu den Unterschieden eines Kaninchens und Hasen: „Die Hasen kommen mit offenen Augen zur Welt. Sie sind Nestflüchter. Die Kaninchen hingegen haben die Augen bis zu zehn oder auch 14 Tagen geschlossen und sind Nesthocker.“
Ganz sanft streichelt Peter Knupfer seinem Lohkaninchen über den Rücken. In Knupfers Augen liegt Faszination für sein Hobby: die Zucht.