Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Sauer auf Telekom
Kein Datenverkehr bei Sparkasse möglich. Der Grund und die Auswirkungen:
LAICHINGEN - Drinnen hält eine Notbesetzung Stellung, draußen vor der Sparkasse steht ein mobiler Geldautomat, damit Kunden überhaupt Geld abheben können. Seit fast einer Woche ist die Datenleitung der Laichinger Geschäftsstelle der Sparkasse Ulm tot. Grund: Arbeiten der Telekom an einem Verteilerkasten. Wann das Problem behoben sein wird, steht in den Sternen.
Man hoffe „stündlich“, so Boris Fazzini, Pressesprecher der Sparkasse Ulm, am Montag zur SZ, dass die Telekom den Schaden beheben kann. Genau genommen hofft das Geldinstitut schon seit Tagen. Das Problem besteht seit Mittwoch vergangener Woche. Seither geht nichts mehr: kein Telefon, kein Fax, keine Mails, kein Abheben am Geldautomat, keine Bankgeschäfte übers Netz. Alle Vorgänge, die über die Datenleitung der Sparkasse abgewickelt werden – und das sind die allermeisten –, können derzeit (Stand Montagabend) nicht mehr ausgeführt werden.
Als Grund gibt Fazzini an, dass die Telekom an einem Verteilerkasten in der Nähe gearbeitet habe; plötzlich und aus heiterem Himmel sei es zu dem Defekt gekommen. Weitere Einzelheiten seien ihm nicht bekannt. Fazzini macht aber deutlich, dass der Ausfall ein erhebliches Problem darstelle; und dass sein Haus mit dem Schadensmanagement der Telekom alles andere als zufrieden ist. „Wir fühlen uns der Telekom ausgeliefert.“
Immerhin: Strom hat die Sparkasse und auch das Online-Banking sei von dem Ausfall der Datenleitung nicht betroffen.
Die Sparkasse hat auf den „Notstand“reagiert. Damit Kunden weiterhin Geld abheben können, wurde eine sogenannte „Fahrkasse“– ein Lieferwagen mitsamt Geldautomat – vor der Geschäftsstelle am Laichinger Marktplatz platziert. Dort herrschte am Montag reges Kommen und Gehen. Im Eingangsbereich weist die Sparkasse ihre Kunden mit großen Plakaten auf die derzeitigen Umstände hin. Fazzini sichert den Kunden zu: Man versuche alles, „was geht“, damit diese so wenig wie möglich unter den Einschränkungen zu leiden haben.
Sehr ruhig geht es im Innern der Bankfiliale zu. Geschäftsstellenleiter Thorsten Mangold arbeitet mit einer Notbesetzung. Manch ein Kollege arbeitet von einer der benachbarten Filialen aus. Thorsten Mangold kann nur den Kopf schütteln über die Länge des Ausfalls. Vor ihm auf dem Tisch liegen zwei Handys: derzeit die einzigen Drähte für ihn, um nach draußen zu kommunizieren. Am Dienstag soll ein zweiter Anlauf gewagt werden: Die Sparkasse will die kaputte Leitung über UMTS-Funk überbrücken. Ein erster Versuch war gescheitert, das Signal zu schwach.