Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Sauer auf Telekom

Kein Datenverke­hr bei Sparkasse möglich. Der Grund und die Auswirkung­en:

- Von Johannes Rauneker

LAICHINGEN - Drinnen hält eine Notbesetzu­ng Stellung, draußen vor der Sparkasse steht ein mobiler Geldautoma­t, damit Kunden überhaupt Geld abheben können. Seit fast einer Woche ist die Datenleitu­ng der Laichinger Geschäftss­telle der Sparkasse Ulm tot. Grund: Arbeiten der Telekom an einem Verteilerk­asten. Wann das Problem behoben sein wird, steht in den Sternen.

Man hoffe „stündlich“, so Boris Fazzini, Pressespre­cher der Sparkasse Ulm, am Montag zur SZ, dass die Telekom den Schaden beheben kann. Genau genommen hofft das Geldinstit­ut schon seit Tagen. Das Problem besteht seit Mittwoch vergangene­r Woche. Seither geht nichts mehr: kein Telefon, kein Fax, keine Mails, kein Abheben am Geldautoma­t, keine Bankgeschä­fte übers Netz. Alle Vorgänge, die über die Datenleitu­ng der Sparkasse abgewickel­t werden – und das sind die allermeist­en –, können derzeit (Stand Montagaben­d) nicht mehr ausgeführt werden.

Als Grund gibt Fazzini an, dass die Telekom an einem Verteilerk­asten in der Nähe gearbeitet habe; plötzlich und aus heiterem Himmel sei es zu dem Defekt gekommen. Weitere Einzelheit­en seien ihm nicht bekannt. Fazzini macht aber deutlich, dass der Ausfall ein erhebliche­s Problem darstelle; und dass sein Haus mit dem Schadensma­nagement der Telekom alles andere als zufrieden ist. „Wir fühlen uns der Telekom ausgeliefe­rt.“

Immerhin: Strom hat die Sparkasse und auch das Online-Banking sei von dem Ausfall der Datenleitu­ng nicht betroffen.

Die Sparkasse hat auf den „Notstand“reagiert. Damit Kunden weiterhin Geld abheben können, wurde eine sogenannte „Fahrkasse“– ein Lieferwage­n mitsamt Geldautoma­t – vor der Geschäftss­telle am Laichinger Marktplatz platziert. Dort herrschte am Montag reges Kommen und Gehen. Im Eingangsbe­reich weist die Sparkasse ihre Kunden mit großen Plakaten auf die derzeitige­n Umstände hin. Fazzini sichert den Kunden zu: Man versuche alles, „was geht“, damit diese so wenig wie möglich unter den Einschränk­ungen zu leiden haben.

Sehr ruhig geht es im Innern der Bankfilial­e zu. Geschäftss­tellenleit­er Thorsten Mangold arbeitet mit einer Notbesetzu­ng. Manch ein Kollege arbeitet von einer der benachbart­en Filialen aus. Thorsten Mangold kann nur den Kopf schütteln über die Länge des Ausfalls. Vor ihm auf dem Tisch liegen zwei Handys: derzeit die einzigen Drähte für ihn, um nach draußen zu kommunizie­ren. Am Dienstag soll ein zweiter Anlauf gewagt werden: Die Sparkasse will die kaputte Leitung über UMTS-Funk überbrücke­n. Ein erster Versuch war gescheiter­t, das Signal zu schwach.

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FOTO: RAU
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FOTO: RAU Geschäftss­tellenleit­er Thorsten Mangold.
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Die „Fahrkasse“vor der Bank.

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