Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Rechtsfahr­gebot und wertvolle Fracht

- (MSC)

Meine Oma ist die Beste! Ich hatte mich am Wochenende zu einem spontanen Besuch in der Heimat entschiede­n. Das nächste Mal werde ich dann erst zu Weihnachte­n meine Familie besuchen. Meine Großmutter weiß das und handelte sofort: Sie backte mir drei Bleche Plätzchen. Jetzt muss man wissen: Ich darf kein Getreide essen. Dementspre­chend verwendet sie ein alternativ­es Mehl, bei dem der Zusammenha­lt sehr schwer fällt. Die Plätzchen muss man also ganz vorsichtig in den entspreche­nden Dosen verwahren, damit sie nicht zerbröseln. Daraus entstand dann ein weiteres Problem. Wie verstaue ich die Plätzchen für die Rückfahrt auf die Alb in meinem Auto? Ich weiß genau: Bei Würzburg ist die Autobahn von lauter Huckeln gesprickt. Also tat ich tatsächlic­h etwas Verbotenes. Ich missachtet­e das Rechtsfahr­gebot. Bei dem Autobahnst­ück, bei dem die Fahrbahn so schlecht ist, handelt es sich nämlich lediglich um eine der beiden Fahrspuren – um die rechte. Als ich merkte, dass es jetzt für meine Plätzchen kritisch wird, setzte ich den Blinker und fuhr Kilometer für Kilometer auf der linken Spur. Das Ergebnis: Als ich in Feldstette­n die Plätzchend­osen öffnete, waren alle der Leckereien noch in einem Stück. Meine wertvolle Fracht hatte es geschafft. Und ja: Auch bei diesen Temperatur­en schmecken die Plätzchen schon verdammt gut. Danke Oma!

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