Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Rezepte künftig auch digital
Gesundheitsminister Spahn bereitet neues Gesetz vor
BERLIN (dpa) - Deutschlands Ärzte sollen ihren Patienten in der Zukunft auch papierlose Digitalrezepte ausstellen dürfen. So könnten die Mediziner auch dann Medikamente verschreiben, wenn sie lediglich per Videosprechstunde Kontakt zum Patienten hatten. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereitet ein entsprechendes Gesetz vor, das spätestens 2020 in Kraft treten soll.
„Erst das elektronische Rezept macht Telemedizin zu einem Erfolgsprojekt“, sagte Spahn der „Frankfurter Allgmeinen Zeitung“. Er verwies auf die Vorteile der Videosprechstunden: „Die Telemedizin spart Ärzten und Patienten Zeit und Wege – vor allem auf dem Land und außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten.“Deshalb will Spahn auch das Verbot aufheben, wonach Apotheken verschreibungspflichtige Arzneien nicht abgeben dürfen, wenn der Arzt den Patienten nur telemedizinisch beraten hat.
BERLIN (gwb/igs) - Damit Deutschland im Wettbewerb um die Entwicklung künstlicher Intelligenz Schritt halten kann, will die Bundesregierung bis 2025 drei Milliarden Euro investieren. Das geht aus einem Strategiepapier hervor, das an diesem Donnerstag vorgestellt werden soll und der „Schwäbischen Zeitung“vorliegt. Mit dem Geld sollen mindestens 100 neue Professuren in dem Bereich eingerichtet werden, heißt es in dem Papier. Außerdem sollen die Zahl der Kompetenzzentren auf mindestens zwölf ausgebaut und zu einem nationalen Netzwerk verschmolzen werden. „Dabei werden wir international attraktive und konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen und Vergütungen ermöglichen“, heißt es weiter.
Künstliche Intelligenz (KI) gilt als eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft. An einem erfolgreichen Einstieg in die Technologie hängen nach Einsicht von Experten gerade für das Industrieland Deutschland zahlreiche Arbeitsplätze. KI wird schon jetzt in vielen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt, etwa für Industrie-Roboter, die selbstständig komplexe Aufgaben erledigen. In Zukunft jedoch soll das Anwendungsgebiet deutlich umfangreicher werden. KI soll unter anderem für autonom fahrende Fahrzeuge, neue medizinische DiagnoseApparate oder Spracherkennung eingesetzt werden. Das Kabinett will ab dem heutigen Mittwoch in Potsdam in Sachen KI in Klausur gehen.